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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 433
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„ Villa Brandeck" in Hinterohlsbach und die Sozialdemokratie

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Adolf und Marie Geck
als junges Paar

rung so schnell nicht aufkommen, obwohl er in seiner kompromisslosen,
demokratischen Radikalität in Baden oft allein dastand. Liberale und gemäßigte
Ansichten blieben ihm weitgehend verschlossen.

Zu den Parteifreunden, die er sehr schätzte, gehörte sein Altersgenosse
Fritz Kunert (1850-1931) aus Ostpreußen. Er war Lehrer gewesen, hatte
den preußischen Schuldienst quittiert und sich einige Jahre als freier
Schriftsteller und Pädagoge in Südosteuropa aufgehalten. Zurück in Berlin,
wurde er 1888 ins Stadtparlament gewählt. Ab 1894 war er für die nächsten
23 Jahre als verantwortlicher Redakteur beim „Vorwärts" tätig, was als
Berufsrisiko einige Gefängnisstrafen für Pressedelikte einschloss. Von
1890-1924 war Kunert mit zwei kürzeren Unterbrechungen Mitglied des
Reichstages (zwischen 1917-22 für die USPD), bis er sich als 74-Jähriger
weitgehend zurückzog. Seine Ehefrau Marie (1871-1957), ebenfalls Lehrerin
und dem Journalismus zugewandt, übersetzte Presseberichte und Arbeiterliteratur
aus dem Englischen und Französischen und schrieb - wie
auch Marie Geck - Beiträge für Clara Zetkins Frauenzeitschrift „Die
Gleichheit". Anfang der 1920er-Jahre in den preußischen Landtag, Ende
der 1920er in den Reichstag delegiert, emigrierte sie 1933 - obwohl
wiedergewählt - in Vorahnung der kommenden Ereignisse in die Schweiz,
wo sie sich bis zu ihrem Lebensende sozial engagierte.25 Man kann sich
leicht vorstellen, wie gut die Kollegen Geck und Kunert miteinander har-


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