http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0451
Im KZ geschunden, unter Aktendeckeln begraben
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Häftlinge beim Straßenbau - Foto aus dem SS-Propaganda-Album des Frauen-KZ
Ravensbrück 1940^41
Sammlung der MGR/SBG
Elsa Santo überlebt die Hölle Ravensbrück
Als sich die alliierten Truppen im April 1945 Berlin nähern, beginnen die
Nazis, das KZ Ravensbrück aufzulösen. Die Räumung des Frauenkonzentrationslagers
beginnt am 22. April 1945 und wird den Häftlingen offiziell
als „Umverlegung" begründet.
Kranke und gehbehinderte Frauen werden gruppenweise in den Wald
getrieben und erschossen. Häftlinge, die auf dem Todesmarsch liegen bleiben
, werden an Ort und Stelle erschlagen oder durch Genickschuss getötet.
Gegen Ende der „Umverlegung" lässt man jedoch die aus körperlicher
Schwäche zu Boden stürzenden Frauen einfach liegen. Diesen Umstand
nutzt Elsa Santo gemeinsam mit den Mitgefangenen, Frieda Waldkircher
aus Krenkingen bei Waldshut und Emma Fischer aus Ettenheim/Baden, am
28. April 1945 zur Flucht, indem sie sich in den Straßengraben fallen lassen
und tot stellen. Wochenlang halten sich dann die drei Frauen in
Heuschobern versteckt, bis sie schließlich mit Verspätung erfahren, dass
der Krieg beendet ist.
Elsa Santo kehrt nach Jena zurück. Maria Sichting, ihre ehemalige Vermieterin
, schreibt später in einer eidesstattlichen Versicherung vom 30.
August 1954 vor dem Notariat Jena:6
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