http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0511
Johann Gottfried Tulla und die Korrektion des Oberrheins
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Tullas Grab in Paris,
Friedhof Montmartre
(Foto: Helene Verdier, Paris)
nicht, ich finde es aber sehr anmaßend von ihm, da ihm alle theoretische
Kenntnisse in der Hydrostatik und Hydraulik mangeln, daß er sich berufen
glaubt, über einen Gegenstand zu schreiben, von dessen Ausführung oder
Unterlassung, das Wohl und Wehe von mehreren Hunderttausend Menschen
abhängt." Und überhaupt wollte Weinbrenner seine künftigen Architekten
sowieso in der Bauschule behalten; ein Baumeister, so meinte der
Oberbaudirektor, brauche „für sein Fach keine große mathematische Kalküle
von Integral- und Differentialrechnungen".
Tulla hatte mit der „Polytechnischen Schule" ein wichtiges Ziel erreicht
, die Verbindung von Praxis und Theorie in der technisch-wissenschaftlichen
Ausbildung.
Seine eigentliche Lebensaufgabe aber, die Bändigung oder Zähmung
des Rheins, kam und kam nicht voran. Tulla, 1825: „ Wären beide Ufer badisch
gewesen, so wäre man schon längst weiter, auf bayerischer Seite ist
Bauinspektor Spatz, welcher beschränkte Ansichten hatte, er sah seine
Dämmchen und seine Spörnchen als unsterbliche Kinder an und hat aus
Liebe zu seinen Kunstwerken auch Herrn Wiebeking (den Wasserbaudirektor
in München) gegen die Rectifikation des Rheins eingenommen und der
Erfolg war, daß man sich durch Erbauung großer und. prächtiger Schleusen
Verdienste erwerben wollte."
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