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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 543
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200 Jahre Scheffel-Gymnasium Lahr

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gab es gerade bei den Alten Sprachen erhebliche Einbrüche in der wöchentlichen
Stundenzahl. Das wirkte sich dann auch auf die Lerninhalte in
diesen Fächern aus. Der Anteil der Deutsch-Lateinischen Übersetzung
wurde radikal beschnitten, Auswahl und Interpretation der originalsprachlichen
griechischen und lateinischen Texte bekamen zumindest teilweise
einen nationalpolitischen Touch. Dafür nahm das Fach Leibeserziehung
vergleichsweise zur früheren Stellung am Gymnasium einen gewaltigen
Aufschwung. In allen Klassen der gesamten Schullaufbahn waren dafür
fünf Wochenstunden vorgesehen. Ebenso wurden den Fächern Deutsch,
Geschichte, Mathematik und allen Naturwissenschaften höhere Stundenzahlen
zugewiesen. Dafür wurde die gesamte Schulzeit auf acht Jahre verkürzt
und die alte Benennung in lateinischen Ordnungszahlen durch eine
einfache Nummerierung von 1 bis 8 ersetzt. Der Schulalltag wurde von
zahlreichen Feiern mit historischem oder politischem Inhalt durchbrochen.
Im Schuljahr 1934/35 waren es 21. Und schließlich wurde der Schule nach
133 Jahren zum ersten Mal ein eigener Name zugewiesen. Von November
1937 an hieß sie Theodor-Körner-Gymnasium.

Erhebliche Einschnitte für den normalen Schulbetrieb brachte dann der
Ausbruch des 2. Weltkrieges und die unmittelbare Nachkriegszeit. Teilweise
Belegung mit Militär, Einquartierung von Klassen der Bölcke-Schu-
le (späteres Max-Planck-Gymnasium) und der Handelsschule im selben
Gebäude machten Schichtbetrieb notwendig, Einziehung von Lehrkräften
zum Wehrdienst und später auch von Schülern als Luftwaffenhelfer störten
den regelmäßigen Schulbetrieb erheblich und brachten ihn nach Artillerietreffern
im Februar 1945 fast ganz zum Erliegen.

Nach Ende des Krieges musste auf Anordnung der französischen Besatzungsmacht
das Gebäude ganz geräumt und die Friedrichschule, ja sogar
einige Privathäuser und später die Handelsschule für den Unterricht genutzt
werden. Die Schule trug wieder den einfachen Namen Gymnasium
und wurde ab 1946 als neusprachliches Gymnasium mit der Eingangsfremdsprache
Französisch geführt. Trotz alledem fand im Juli 1946 bereits
wieder die erste Abiturprüfung statt. Im Jahre 1948 erhielt die Schule ihren
endgültigen Namen: Scheffel-Gymnasium.

Durch intensive Bemühungen der Lehrer und der Elternschaft wurde
1950 die erneute Umwandlung in ein humanistisches Gymnasium erreicht,
ab 1952 konnte man wieder in das alte Gebäude einziehen und dieses ab
1957 auch wieder alleine nutzen. Damit war die Fortführung der alten Tradition
möglich gemacht worden. Die neuen Bildungsbedürfnisse der Nachkriegsära
ließen jedoch die Anmeldezahlen für den rein altsprachlichen
Gymnasialtyp anfangs der 1960-er Jahre so sinken, dass man sich im Jahre
1965/66 zur zusätzlichen Einführung des Neusprachlichen Zuges I mit der
Möglichkeit, in Untertertia anstelle von Griechisch Französisch zu wählen,
gezwungen sah. Im Jahre 1972/73 wurde dann noch ein mathematisch-


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