http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0549
200 Jahre Scheffel-Gymnasium Lahr
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Lehrerkollegium im Jahre 1896
erobern, brachte die Zeit des Nationalsozialismus und sein Versuch, Frauen
auf die Rolle der Mutter und Hausfrau festzulegen, wieder einen Einbruch.
Im Jahre 1938 bedurfte es ganz besonderer Anstrengungen des damaligen
Direktors Steurer, beim badischen Kultusministerium für vier besonders
befähigte Mädchen mit sehr guten Resultaten bei der Aufnahmeprüfung
endgültig den Schulbesuch zu ermöglichen. Betrachtet man heutzutage die
Schülerstatistiken, so könnte man beinahe glauben, der eben erwähnte Fall
habe sich nicht vor knapp 70 Jahren, sondern im „finsteren Mittelalter" abgespielt
. Denn unbehindert von einseitigen gesellschaftlichen Rollenerwartungen
waren im Schuljahr 2003/04 von den 861 Schülern des Scheffelgymnasiums
477 Mädchen, was einem Anteil von ca. 57 % entspricht.
Und wie steht es bei den Lehrkräften? Sieht man von kurzzeitigen Vertretungen
ab, so unterrichtete für immerhin 5 Jahre, und zwar vom Schuljahr
1941/42 ab, die erste weibliche Lehrkraft, Frau Maria Kiefer, an der
Schule. Im Schuljahr 1949/50 dringt dann die auch außerhalb des Schullebens
in Lahr vielen bekannte Hildegard Kattermann in die Männerdomäne
der Lehrkräfte ein. Aber auch sie bleibt zunächst für etliche Jahre die einzige
weibliche Lehrkraft in einem sonst rein männlichen Kollegium. Erst
in den mittleren und späten 1970-er Jahren ändert sich das Bild schlagartig
. Der Frauenanteil innerhalb des Kollegiums wächst ständig und hat im
Jahre 2003 44 % erreicht.
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