Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 576
(PDF, 123 MB)
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Rezensionen

auf „die Mitglieder des Viehversicherungsvereins
". Diese waren im Falle einer
Notschlachtung abnahmepflichtig, um den
Schaden des betroffenen Genossen möglichst
gering zu halten. - Mit Ernst Löffel
aus Meißenheim wird einer jener Nachkriegsbürgermeister
geschildert, die für
die Bevölkerung gegen die mit aller Härte
regierende Besatzungsmacht auftraten.
Diese reagierte im Oktober 1947 mit
Amtsenthebung. Im Jahr darauf erneut
zum Bürgermeister gewählt, erwarb sich
Löffel in seiner 24-jährigen Amtszeit große
Verdienste um den wirtschaftlichen
Aufschwung seiner Gemeinde. - Aus
Düsseldorf kam der Zahnarzt, Dirigent,
Chorsänger und Musiker Dr. Alfred Otto,
der wenige Monate vor seinem Tod zum
Mitbegründer des „Collegium Musicum
Lahr" wurde. „Geblendet vom vordergründigen
Glanz des Nationalsozialismus
" war er zwar in jungen Jahren der
Hitlerpartei beigetreten, erklärte aber
schon 1938 den Austritt, „ein Schritt, der
zu jener Zeit sehr gefährlich war". - „In
der Erinnerung der meisten Menschen
vergessen" ist Prof. Wilhelm Herrenknecht
aus Nonnenweier (1865-1941).
Seinem Wirken ist die Anerkennung der
Zahnheilkunde als Spezialfach zu verdanken
. Herrenknechts Antrag auf Einrichtung
eines Lehrstuhls für Zahnheilkunde
an der Universität Freiburg vom Jahre
1830 wurde erst viele Jahre nach seinem
Tod in die Tat umgesetzt. - Im „Lahrer
Hellseherprozess" von 1927 ging es um
die Brüder Seiler aus Ottenheim. Noch in
den 50er Jahren sprach man in der ganzen
Ortenau vom „Schloofer" Julius Seiler
und seinen trancemedialen Fähigkeiten.
Scharenweise kamen Ratsuchende z. T.
mit Bussen - auch aus dem Elsass -, weil
sie sich Hilfe und Heilung von ihren
Krankheiten erhofften. Obwohl die Brüder
im Prozess unterlagen, bewirkten die
Schlagzeilen in der Presse „eine große
Reklame. Der Zulauf ist so umfangreich,
dass die beiden einen Geschäftsführer bestellten
, der täglich etwa 300 Einträge zu

erledigen hat" - ein Boom, von dem auch
die Ottenheimer Gastronomie profitierte.

Die wertvolle Schrift verdient es, über
den lokalen Raum der Rieddörfer hinaus
gelesen zu werden.

Werner Scheurer

Klein, Kurt: Wandern im Schwarzwald
. Ein Streifzug durch den Naturpark
Mitte und Nord. Offenburg:
Schwarzwaldverlag, 2004, 208 S., viele
Abb.

Ein handliches Format, eine praktische
Spiralbindung, knappe und unterhaltende
Texte, ein vielfältiges Themenspektrum
und schöne, abwechslungsreiche Wanderungen
: diese Kombination bietet der neue
Wanderführer von Kurt Klein. Der Autor
ist selbst in den Wanderschuhen groß geworden
, hat viele Wanderungen auch in
den Medien begleitet und kommentiert,
und ist also die ideale Besetzung gewesen
für dieses Buchprojekt, das 31 Routen anbietet
. Es ist ein Gang durch die Kulturgeschichte
des Schwarzwaldes entstanden,
den man auch im Geiste, beim Lesen an
Winterabenden etwa, auf dem Sofa nachvollziehen
kann. Aber besser ist es natürlich
, sich selbst auf den Weg zu machen
und so die Vielfalt dieser wunderbaren
Landschaft unmittelbar zu erleben. Zur
Vor- und Nachbereitung, zur genüsslichen
Zwischenlektüre in den Gasthäusern und
-hütten eignet sich der Führer hervorragend
.

Martin Ruch

Braxmaier, Rainer: Poeten Maler Petticoats
. Hubert Burda und seine Freunde
. Offenburg: Petrarca, 2005, 236 S.,
viele SW- und Farb-Abb.

Die Jugendjahre des Offenburger Verlegers
hat dieses gestalterisch herausragend
gut gemachte Buch (warum wird gutes
Layout meist nur am Rande erwähnt?
Peter Puy ist ein Meister seines Faches)
zum Inhalt. Doch ist mehr als nur der ers-


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