Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 577
(PDF, 123 MB)
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Rezensionen

577

te Teil einer glücklichen Unternehmerbiographie
entstanden. Braxmaier hat es verstanden
, das Allgemeine dieser Offenburger
Jugend herauszuarbeiten. So ist dieses
Buch zum Baustein einer weit über das
Lokale hinausreichenden Geschichte der
Jugend geworden. Das Private und das
Öffentliche begegnen sich hier in Permanenz
, und aus dem Kontrast, aus dem
Konflikt erwächst eine Persönlichkeit.
Auch die Geschichte der letzten Nazi-Jahre
, dann der Nachkriegsjahre und des
Wirtschaftswunders tritt hier ungeschminkt
auf den Plan (Kapitel „Schweigen
und Verdrängen"), ohne allzu großen
Respekt vor Eltern oder Autoritäten.
Kunst und Literatur, Sport und Musik dominieren
die 50er Jahre, und zwar so, dass
Braxmaiers Darstellung zum faktenreichen
Geschichtswerk und zur facettenreichen
Unterhaltung gleichermaßen wird.
Ein geglückter Spagat, der durchaus auch
dem voyeuristischen Interesse am Innenleben
einer berühmten Familie etwas zu
bieten hat. Empfehlenswert!

Martin Ruch

Schwanke, Irmgard: Fremde in Offenburg
. Religiöse Minderheiten und Zu-
wanderer in der Frühen Neuzeit. Konstanz
2004,310 S.

Was wir den Vorarlberger Baumeistern
und Steinmetzen zu danken haben, Leuten
also wie Beer und Ellmereich und anderen
, ist ein bis heute noch sichtbares Erbe
in der Ottenau und in anderen Teilen des
ehemaligen Vorderösterreich: die Ästhetik
der kirchlichen und weltlichen Bauten des
Barock hängt mit diesen Namen zusammen
. Im Gefolge des Baubooms nach den
Zerstörungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts
traten sie in die Dienste der Bischöfe
, Äbte und Kommunen, und leisteten
Großartiges als Zuwanderen Dass sie
oft in der neuen Heimat blieben, zeugt
von gelungener Integration dieser Migranten
. Sie waren nicht die einzigen Fremden
, die, meist aus der Alpenregion stammend
, in der Ottenau und in der Reichsstadt
Offenburg sesshaft wurden. Aus Sa-
voyen, Italien und Tirol kamen Kaufleute
wie die Familien Fivell, Guerra und Mag-
gino oder Tonoli. Auch Kaminkehrer und
Zinngießer waren darunter. Und schließlich
waren auch Juden im 17. Jahrhundert
für einige Jahrzehnte im katholischen Offenburg
ansässig, so lange jedenfalls, bis
die Zünfte den Abzug der Schutzjuden
forderten und erreichten. Diese spezielle
Nachbarschaft jedenfalls war nur eine auf
Zeit. Vor allem in den Rats- und Contrac-
tenprotokollen haben die Einwohner aus
der Fremde ihre Spuren hinterlassen. Die
Autorin hat diesem großen Komplex ihre
Dissertation gewidmet und eine außerordentliche
Arbeit zu Stande gebracht, die
sich durch Fleiß und brillante Interpretation
gleichermaßen auszeichnet. Hier
wurde über Jahre ein für die Offenburger
Stadtgeschichte hochbedeutsamer Quellenbestand
ausgewertet, der lange brach
lag. Nun liegt ein weiterer Baustein einer
Offenburger Stadtgeschichte in Einzelbänden
vor und Irmgard Schwanke ist uneingeschränktes
Lob zu zollen für diese
fundierte Sammlung und Analyse.

Martin Ruch

Heisch, Josef: „Die Heimat spricht..."

Zell a. H. Seit Jahrzehnten steht für
Josef Heisch die Geschichte der Heimat
ganz oben. Schon in den Jahren seiner
Zeit als Sparkassendirektor hatte er für die
Vereine ein offenes Ohr, dokumentierte
mit Bildern Feste und Feierlichkeiten des
Tales und verfasste dazu auch in Buchform
die passenden Texte. Seit 1992 genießt
Josef Heisch seinen verdienten Ruhestand
. In den letzten zwölf Jahren intensivierte
der engagierte Heimatforscher
sein Hobby. 28 Bücher sind nunmehr von
ihm zu verschiedenen Themen und Personen
zusammengestellt und veröffentlicht
worden. „Die Heimat spricht wie Josef
Heisch einen seiner Bände über Thomas
Kopp treffend genannt hat, hat sich


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