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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 635
(PDF, 123 MB)
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Berichte der Fachgruppen

635

Fachgruppe Wandmalerei

Mit dem diesjährigen Ausflug zur Begehung und Besichtigung von Wandmalereien
in der Ortenau am 20. November 2004 fuhr die gut besuchte Fachgruppe ins
obere Kinzigtal bis an die Grenzen der Ortenau oder eigentlich schon darüber hinaus
in ehemals württembergisches Gebiet. In Wolfach, Gutach und Hornberg
sollten interessante Wandmalereien betrachtet und analysiert werden.

Die Fahrt war die Fortsetzung unserer bisherigen Exkursionen nach

Ortenberg zur Wallfahrtskapelle Maria Ruh,

Reichenbach zur Peterskapelle,

Gengenbach zur ehemaligen Pfarrkirche St. Martin,

Haigerach zur Kapelle St. Michael,

Steinach zur kath. Pfarrkirche Kreuzerhöhung,

Hausach-Dorf zur Kirche St. Mauritius,

Hausach zum ehem. Kloster St. Sixt.

Wie bei den letzten Besichtigungsfahrten war eine Ausrüstung mit Tageslichtlampen und
Lupen vorhanden. Zuvor hatten Regine Dendler und Bernhard Wink die vorhandenen Publikationen
zu den Kirchenräumen und den in ihnen enthaltenen Fresken konsultiert. Einen
Vormittag verbrachten die beiden in der Außenstelle Freiburg des Landesdenkmalamtes, um
die vorhandenen Erkenntnisse zur Baugeschichte und Restaurierungsgeschichte zu sichten.
Besonders interessant waren die Berichte und Anmerkungen der Restauratoren, die die
Wandmalereien freigelegt und restauriert hatten.

Beim Besuch der Dokumentationsstelle des Denkmalamtes Freiburg freien, wie auch
bei den Recherchen zu den bereits besuchten Kirchen, die Beschreibungen der Wandmalereien
von Frau Dr. Christoph aus den 1970er Jahren auf. Inzwischen konnte telefonisch der
Kontakt zu ihr hergestellt werden, aber aufgrund einer Krankheit leider noch kein persönliches
Treffen mit ihr stattfinden. Das Inventar von Frau Dr. Christoph stellt eine wichtige
Basis für die Erfassung der Wandmalereien in der Ortenau dar.

Das erste Ziel der Exkursion im November 2004 war die Kath. Pfarrkirche St. Laurentius
in Wolfach. Im ehemaligen Chor, der heute eine Seitenkapelle darstellt, sind Fresken
aus dem 14. Jh. vorhanden. Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1273 erstmals urkundlich
erwähnt. Für die Stadt Wolfach liegt eine Gründungsurkunde des Klosters St. Georgen aus
dem Jahre 1084 vor. Seit 1275 ist Wolfach Besitz der Fürstenberger. Die Kirche St. Laurentius
ist ab dem 11. Jh. Grablege der Herren zu Wolfach. Ihre ältesten Teile stammen vermutlich
aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahre 1470 ist ähnlich wie bei St. Martin in Gengenbach
ein Neubau überliefert, von dem der Chor mit polygonalem Abschluss sowie der Westturm
erhalten sind. Auf der Südseite stammt ein zugemauertes gotisches Fenster von 1473 und
das östliche Portal aus dieser Zeit. Das einstige Hauptportal der Südseite von 1508 wurde
1939 um ca. 0,5 m verkleinert. Die Stadtansicht von Mentzinger zeigt 1655 eine Seitenkapelle
auf der Südseite, die wohl 1715 entfernt wurde. Im 18. Jh. bekam die Kirche eine barocke
Ausstattung, 1715 neue barocke Fenster in der Südwand, die später ebenfalls verkleinert
wurden und ein barockes Hauptportal, was nicht mehr vorhanden ist. 1939/41 wurde
nämlich das Kirchenschiff neu errichtet, nach Norden orientiert und nur der Chor, der Turm
und Teile der Südwand der alten Kirche wurden beibehalten.

Der Chor besitzt ein Netzgewölbe mit teilweise skulpierten Konsolen. Der Schlussstein
ist mit der skulpierten Jahreszahl 1515 datiert. Die Maßwerke der gotischen Fenster wurden


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