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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 234
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234

Ruth Jansen-Degott, Cornelia Roth, Ute Schert

Wanda Schubert.
Gemälde von Otto Vittcdi.

eine eindeutige Denkmalfunktion in-
ne, denn es sollte alljährlich an die
Schwester und Schwägerin der Geldgeber
erinnert werden, die, 1889 geboren
, eine der ersten Abiturientinnen
der Stadt gewesen war, dann
Medizin studiert und schließlich in
München als Ärztin praktiziert
hatte.62 Bis dato war diese Form der
„Denkmalstiftung" zur Erinnerung
an eine Person beinahe ausschließlich
Männern vorbehalten gewesen
.63

Und noch auf eine weitere Stiftung
sei hier verwiesen, die Anfang
der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts
getätigt wurde. Stifterin war
die Gymnasiallehrerin für Deutsch
und Französisch, Wanda Schubert
(1911-1972), die der Stadt testamentarisch
zwei Häuser, eine Eigentumswohnung
und ein stattliches Barvermögen
hinterließ mit der Auflage, „ein Heim für ältere, alleinstehende Damen
" zu eröffnen.64 Da ein solches Wohnheim für Offenburg nicht geplant
war, einigten sich der Testamentsvollstrecker und die Stadt, das Geld in ein
schon bestehendes Altenheim zu investieren. Allerdings bestand der Nachlassverwalter
darauf, dass vor Ort an die Stifterin erinnert werden sollte.65
So kam es, dass ein 1943 von dem Offenburger Maler Otto Vittali erstelltes
Ölgemälde mit dem Porträt Wanda Schuberts über 20 Jahre lang im Anna-
von-Heimburg-Haus hing - ergänzt durch eine Plakette, die darauf verwies
, dass die Dargestellte eine „Wohltäterin zugunsten städtischer Altersheime
" gewesen sei.66 Da in „Seniorenheimen" mehrheitlich Frauen leben,
dürfte der Stifterinnenwille, dem durchaus ein emanzipatorischer Zug anhaftete
, tatsächlich erfüllt worden sein.

Erst jüngst wurde diese Tradition durch Aenne Burda (1909-2005) fortgeführt
, die 1990 mit einer großzügigen Stiftung den Bau von über 50
betreuten Altenwohnungen im Vinzentiushaus ermöglichte.67 Die Senio-
renwohnanlage konnte 2001 im Herzen der Stadt eröffnet werden und trägt
ihren Namen.68

Aenne Burda war jedoch nicht die einzige Offenburgerin, die sich in
den letzten Jahren als Stifterin engagierte. Auch unter den 200 Erststiften-
den für die 2001 neu gegründete Offenburger Bürgerstiftung findet sich
eine Vielzahl von Frauen.69


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