Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 251
(PDF, 120 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0251
Juden in Haslach im Kinzigtal

251

ner bescheidenen Anzahlung abgesehen, kein Geld. Die Familie war deshalb
gezwungen, Stück für Stück des Hausrates zu verkaufen, um leben zu
können ... Geismar hat versucht, ins Ausland zu kommen, um sich dort eine
Existenz aufzubauen ... Mit dem Ausbruch des Krieges ist diese Möglichkeit
zerschlagen. Er versuchte seither vergebens durch das Arbeitsamt eine
Beschäftigung zu bekommen. Leider vergebens, weil - wie man ihm sagte -
die Gesetze dem entgegenstünden ... Geismar ist bereit, jede Arbeit zu verrichten
, wenn er nur arbeiten darf. "39

Das Haus der Familie Bloch in der Sägerstraße in Haslach wurde am
6. November 1940 enteignet.40 Der Gerichtsvollzieher des Landratsamtes
Wolfach versteigerte Anfang Dezember 1940 das gesamte Inventar der Familie
Bloch in der Haslacher Stadthalle.41 Die Lagerbestände an Fetten
und Ölen sowie die Geschäftsbücher der Firma Bloch wurden der „arischen
" Firma Mineralölgesellschaft Schwarz in Mannheim übergeben.42
Das Landratsamt Villingen, Abteilung jüdisches Vermögen, verkaufte das
Haus Bloch am 13. November 1941 an den Haslacher Gärtnereibesitzer
Adolf Schöner.43

Der Sohn von Josef und Josefine Bloch, Artur Bloch, lebte im KZ Gurs
bis August 1942. Damals wurde er mit zahlreichen anderen Überlebenden
in das Durchgangslager Drancy bei Paris gebracht und von dort am 18. Dezember
1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.44 Seitdem ist
er dort verschollen. Am 8. Dezember 1948 wurde er für tot erklärt.45

Eugen Geismar konnte zunächst noch in Haslach bleiben. Anfang Februar
1945 wurde er jedoch von der Gestapo verhaftet und nach Stuttgart
gebracht. Von dort wurde er mit 57 anderen Juden am 12. Februar 1945 ins
KZ Theresienstadt deportiert. Dort wurde er im Mai 1945 von der Roten
Armee befreit.46


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0251