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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 377
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Bergbau im Gereut, Weiler und bei Zunsweier: Aus den geroldseckischen Akten von der Leyen 2)11

• Mathis Conrad, verheiratet, geboren in Oberkirch

• Mathis Beitzger, 18 bis 19 Jahre alt, geboren in Tirol

Auch auf das Kohlwerk wird in diesem Schreiben eingegangen. Mit diesem
sieht es noch nicht besser aus als vor zwei Jahren. Man habe schon öfter
zwar Anlass zur Freude gehabt, jedoch hielt diese nie lange an. Der
Gang werde beständig verfolgt. Zumindest den Knappenlohn wird man mit
der Kohlenförderung bezahlen können. Zur Kosteneinsparung wird das
Kohlwerk mit so wenig Leuten wie möglich betrieben.

Am 26.10.1763 informiert Schmeltzer, dass der „19-Punkte-Streit" zwischen
den badischen Zunsweirern (nur die Hälfte von Zunsweier war ge-
roldseckisch) beigelegt ist: „... änderst waren die baadische Suntzweyrer
zu keiner raison zu bringen /: den gantzen Händel zu beederseithen vergnügen
und in der besten eintracht außgemacht".15

Es wurden die Wässerungszeiten vereinbart, wie sie auch an anderen
Orten üblich waren: Im Frühjahr drei Wochen und nach der Heuet 14 Tage.
Für den Wässerungsschaden einigte man sich für zwei Jahre auf 100 Gulden
, welche die Gewerkschaft zu bezahlen hatte. Neben einer Regelung in
allen Punkten „... wurde das Vergangene in Vergessenheit gestellt". Beide
Teile wurden aber auch erinnert und ermahnt, von allen Unanständigkeiten
sich künftighin zu enthalten.

Der Bergbau wurde in der Folge bis in das Jahr 1771 weiter betrieben.
Am Freitag, den 5. Oktober diesen Jahres kam Buchhalter Meyer von
Hausach zu Schmelzer und eröffnete diesem, dass der Bergbau zu Zunsweier
im Bellenberg wegen zu hoher Kosten und Problemen mit der Wäscherei
aufgegeben werden müsse. Der Kübel Eisenstein komme auf über
2 Gulden. Der Eisenstein sei sehr mager und außerdem mit einem weißen
Sand vermischt, so dass es nur ein sehr schlechtes Eisen gebe. Meyer bat,
Bergverständige abzuschicken, welche das Erz und die Grube besichtigen.
Dadurch solle erkannt werden, dass es nicht an der Gewerkschaft und ihrem
Fleiß liege, dass dieses Werk auf einmal in solches Stocken geraten
sei.

Schmelzer schickte die beiden Steiger vom Weiler und Emmersbach
nach Zunsweier. Diese berichteten am 15. Oktober, dass das Eisenwerk
zwar ein Übermaß an Wasser habe, jedoch noch bauwürdig sei. Einerseits
stünde in dem Stollen der Eisengang vier und andererseits fünf Schuhe an.
Der Abbau sei nur sieben oder acht Lachter tief getrieben worden. Der Kübel
könne für 45 Kreuzer gefördert und gut gereinigt werden. Auch habe
man weiter oben am Berg einen Anbruch von Eisenerz in einer Tiefe von
weniger als zwei Schuh angetroffen. Wasserprobleme würde es vermutlich
dort nicht geben. Auf der Halde liegen etwa 2.200 Kübel wohlgeputztes
Eisenerz. Das noch nicht gesäuberte komme noch hinzu. Der Buchhalter
habe dem Steiger und seinen Leuten den Befehl gegeben, die Arbeit inner-


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