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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 400
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Heinz Nienhaus

bronn, wie auch in den Königsfelder Ortsteilen Buchenberg und Martinsweiler
, ja selbst noch in Schönwald, in dem mehrheitlich das Höhen- oder
Heidenhaus beheimatet ist.

Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind die heute in Gutach noch erhaltenen
historischen Bauernhäuser in ihrer baulichen Konzeption maßgeblich
von den Haustypen benachbarter Hauslandschaften beeinflusst.4 Schilli berichtet
in diesem Zusammenhang von Mischformen der Haustypen, die
insbesondere an den Grenzen der entsprechenden Verbreitungsgebiete entstanden
.5 Schnitzer schreibt, dass die ursprünglich eingeschossigen Gutachtäler
Häuser auf Gutacher Gemarkung ab dem 18. Jahrhundert durch
zweigeschossige Neubauten ersetzt wurden: „Dabei vollzieht sich die Entwicklung
vom eingeschossigen zum zweigeschossigen Gutachtäler Haus im
Spannungsfeld verschiedener Einflüsse aus den angrenzenden Hauslandschaften
. "6

Bevor auf einige bis heute erhaltene historische Bauernhäuser und deren
bauliche Varianten innerhalb der Gemeindegrenzen Gutachs näher eingegangen
wird, werden zunächst weitere charakteristische Merkmale und die
räumliche Gliederung des Gutachtäler Haustyps kurz vorgestellt. Das erscheint
schon deshalb als geboten, weil die publizierten Darstellungen -
u. a. sehr anerkannter Hausforscher, Architekten, Ingenieure und Historiker
- zur baulichen Ausführung dieses Haustyps und insbesondere zu seiner
Entstehungsgeschichte, erheblich voneinander abweichen.7

Charakteristische Merkmale und räumliche Gliederung
des Gutachtäler Haustyps

Das für den Gutachtäler Haustyp primäre Charakteristikum ist der drei-
raumbreite Wohnungsgrundriss mit der Rauchküche zwischen der „vorderen
" großen Stube und der „hinteren" kleinen Stube oder s'Stüble - oftmals
von den Altbauern als Leibgeding genutzt.8 Die Lage der Rauchküche
- womit alle Bauernhäuser im Schwarzwald bis weit ins 19., gelegentlich
auch 20. Jahrhundert ausgestattet waren - ist oder besser war bei vielen
Gutachtäler Häusern an der hellen Fachwerkwand in der Giebelseite
gut zu erkennen. Inzwischen ist dieses markante, sehr ins Auge fallende
Merkmal aber nur noch an sehr wenigen dieser Häuser zu sehen, da die
Außenwände vieler alter Häuser zwischenzeitlich verbreitert, verschindelt
oder gar völlig erneuert wurden.

Die Küche der Gutachtäler Häuser war seit jeher der einzige Raum mit
Feuerstellen. Ursprünglich kochte man auf offenem Feuer und auch das
Feuerloch für den Kachelofen in der Wohnstube - gelegentlich auch fürs
Stüble - befand sich in der Küche. Der Rauch vom Küchenherd wurde zunächst
durch einen zur Stube angrenzenden Wandteil geführt, bevor er
unterhalb des halbtonnenförmigen Rauch- und Funkenfangs (Gwölm), der


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