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Heinz Nienhaus
Bild 11: Der um 1758 erbaute Peterbauernhof am Turm in Gutach weist prinzipiell
viele konstruktive Gemeinsamkeiten mit dem Laublehof auf - Foto um 1910.
Der Wohnungsgrundriss auch dieses an der Frontseite dreiraumbreiten Hauses
entspricht nicht dem des typischen Gutacher oder Gutachtäler Hauses nach den
Darstellungen von Schilli oder Schnitzer. So beispielsweise befindet sich die Küche
nicht an der Giebelseite zwischen den Stuben sondern an der rechten Traufseite
des Hauses - ein typisches Merkmal der Kinzigtäler Häuser.
Eine sehr ins Auge fallende Besonderheit unter den historischen Bauernhäusern
Gutachs ist der Ebersbauernhof (Bild 14). Während der Grundriss
dieses Hauses mit dem der Häuser in den Bildern 10 bis 13 sinngemäß
identisch ist, besteht die Außenhaut dieses Bauernhauses nicht wie sonst
üblich aus hölzernen Ständern und Bohlen, sondern aus Riegelfachwerk.
Das daraus resultierende kontrastreiche Äußere verleiht diesem Hof - regional
auf die historischen Bauernhäuser Gutachs bezogen - so etwas wie
Einmaligkeit. Nach dem Feuerversicherungsbuch von 1841 wurde das
Haus um 1782 erbaut. Schon einige Jahre zuvor experimentierte man auch
an einigen anderen Bauernhäusern im Verbreitungsgebiet der Gutachtäler
und Kinzigtäler Häuser mit Fachwerkumwandungen. Wie wir heute wissen
, konnte sich diese Bauweise aber weder an den Bauernhäusern im Gutach
- noch im Kinzigtal durchsetzen.48
Ähnlich den in den Bildern 11 bis 13 zu sehenden Gutacher Bauernhäusern
haben auch der 1706 erbaute Lehmeshof (Bild 15) und der nur neun
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