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Erinnerung an den „Rebstock" in Ohlsbach
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Rothhof
dar sind der Weinkeller („heiliges Grab" genannt) im 1801 errichteten Leibgedinge
und die sich darum rankenden Geschichten bacchantischer Feste.
Wirtschaftliches Standbein des Berghofes war der 50 Hektar große Eichenschälwald
, der durch Verkauf der Eichenrinde an Gerbereien und des wertvollen
Kernholzes an Bäckereien zur Wohlhabenheit wesentlich beitrug.
Der Rebstockwirt Bruder hatte sich - was Keller und Speisekammer betraf
- auf diesen Tag und den Ansturm der Gäste wohl vorbereitet, denn
zur Brautmesse und zum Fest war vom „Hochzitslader" in seiner bäuerlichen
Tracht mit dem bändergeschmückten Stock jeder eingeladen worden
, der dem Brautpaar Glück und Segen wünschen und in Fröhlichkeit an
einer großen Bauernhochzeit teilnehmen wollte.5 Der große Herd arbeitete
in Volllast, und der Schornstein entsandte schon am Wintermorgen dichte
Rauchsäulen. Zu den zahlreichen Gratulanten, die gegen Nachmittag die
Räume des Rebstock füllten, gehörten auch Bewohner und Gäste der noch
immer als Konspirationsnest verdächtigten „Villa Brandeck", namentlich
darunter die Offenburger Sozialdemokraten Adolf Geck, Verleger und
Redakteur des „Volksfreund", und Karl Lehmann, stud. med. der Universität
Straßburg.6 Als entfernt wohnende Nachbarn im hintersten Ohlsbachtal
schätzten sie die verlässliche Huberhoffamilie wegen ihrer Verschwiegenheit
und wohl nicht zuletzt wegen der Gastlichkeit im besagten Weinkeller
, der in ganz Offenburg bekannt war.
Das Fest verlief glänzend, das reichhaltige Mahl war von allen gelobt
worden, die Reden hatten gefallen und die Musikanten spielten schwungvoll
für alle auf, ohne Rücksicht auf Stand, Religion oder politische Gesinnung
. Gegen die zehnte Stunde mag es gewesen sein, als ein brenzliger
Geruch wahrzunehmen war, der aus einem Nebenraum des Festsaals kam.
Durch die von einem Tänzer aufgerissene Tür drang Qualm, Flammen
schlugen aus einem Kleiderschrank, sie loderten durch den zugeführten
Sauerstoff auf und erfassten neues Leinenzeug. „Es brennt!" Viele eilten
herbei, um die Lage zu beurteilen: das Brautpaar, die Kranzmaidle und Eh-
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