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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 477
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Von der Fürstenresidenz zum Landratsamt - Das Wolfacher Schloss

All

Dem Amtsvorsteher standen ein Landschaffner und ein Landschreiber
und wahrscheinlich noch weitere Hilfskräfte zur Seite. Bei Bedarf konnte
er die Hilfe der städtischen Schultheißen bzw. der Gemeindevögte in Anspruch
nehmen.

Die Errichtung des badischen Bezirksamts in Wolfach

Das beginnende 19. Jahrhundert brachte für unseren Raum eine politische
Zäsur: Als sich die süddeutschen Fürsten am 12. Juli 1806 vom Reich lossagten
und einen Rheinbund unter Napoleons Protektion gründeten, wurden
ihnen neue Gebietserweiterungen zugesichert. Im Zuge der nun folgenden
Mediatisierung (Unterwerfung) kleinerer Reichsfürsten erhielt Baden
unter anderem die Besitzungen der Reichsritterschaften und den größten
Teil der fürstenbergischen Lande. Dazu gehörten auch die im Kinzigtal
gelegene Herrschaft Kinzigtal (Hausen) mit den Ämtern Haslach und Wolfach
. Die förmliche Besitzergreifung durch den badischen Großherzog
Karl Friedrich erfolgte am 13. August 1806. Nach mehr als 500-jähriger
Zugehörigkeit zum Hause Fürstenberg wurde das Kinzig- und Wolftal dem
neu geschaffenen Großherzogtum Baden einverleibt.

Mit dem großherzoglichen Generalausschreiben vom 22. Juni 1807
wurde in den bisherigen fürstenbergischen Ämtern Haslach und Wolfach
jeweils ein badisches Bezirksamt errichtet. Der Amtsbezirk Wolfach bestand
dabei aus den Gemeinden Wolfach, Oberwolfach, Kinzigtal, Schap-
bach, Rippoldsau, Wittichen, Schenkenzell, Hausach und St. Roman.

Durch Staatsvertrag mit Württemberg vom 5. Oktober 1810 erhielt Baden
außerdem das ehemals württembergische Oberamt Hornberg mit den
Städten Hornberg und Schiltach, sowie mit Gutach, Kirnbach, Reichenbach
, Niederwasser und Lehengericht. Dieses Gebiet wurde zum badischen
Bezirksamt Hornberg zusammengefasst.

Ins Wolfacher Schloss zogen nun badische Beamte ein, die größtenteils
aus fürstenbergischen Diensten übernommen worden waren. Der letzte
fürstenbergische Oberamtmann Valentin Schwab blieb auch nach der badischen
Besitzergreifung im Amt und wurde zum 1. September 1808 mit 76
Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Danach übernahm Johann Karl
Friedrich Eckard die Leitung des Bezirksamts Wolfach; auch er hatte zuvor
in fürstenbergischen Diensten gestanden. Das Schlossgebäude selbst blieb
aber weiterhin fürstenbergisches Eigentum und wurde vom badischen Staat
nur angemietet.

Die badische Amtsverwaltung

Die Bezirksämter bildeten in Baden die untersten staatlichen Verwaltungsund
Gerichtsbehörden. Das Aufgabengebiet eines Bezirksamts umfasste


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