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Von der Fürstenresidenz zum Landratsamt - Das Wolfacher Schloss
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Richtfest am 10. März 1949 (von links nach rechts): Kapitän Legay, Bürgermeister
Allgaier, Staatspräsident Wohleb, Landrat Hess, Kreisgouverneur de Reninger,
Innenminister Schühly.
Gebäudeversicherung auch größtenteils ersetzt. Für die zerstörten Gebäudeteile
setzte die Badische Gebäudeversicherungsanstalt am 27. Februar
1947 den Brandschaden auf über 114.777,22 RM fest. Abzüglich eines
Vorschusses für die ersten Sicherungsmaßnahmen blieben davon noch
107.374,90 RM übrig. Die Entschädigungssumme wurde aber dann in der
Währungsreform vom 20. Juni 1948 im Verhältnis 10:1 umgewertet, so
dass am Ende nur 10.737,49 DM ausgezahlt wurden. Dieser Betrag wurde
umgehend zur Wiederherstellung des Westflügels verwendet. Die Finanzierung
der übrigen Baukosten gestaltete sich für die Stadt Wolfach als
Hauseigentümer als äußerst schwierig, da auch ihre Eigenmittel durch
Krieg und Währungsreform geschmolzen waren. Es gelang der Stadt aber
nach mehreren Verhandlungen, einen Teil der Baukosten über Staatsbeihilfen
, Darlehen der Badischen Landeskreditanstalt für Wiederaufbau und
weitere Kredite abdecken zu können.
Der Wiederaufbau der zerstörten Gebäudeflügel gestaltete sich auch
wegen der allgemeinen Baumaterialsperre als schwierig. Erst nach der
Freigabe der erforderlichen Baumittel durch die Militärregierung konnte
im Herbst 1948 mit den Bauarbeiten am Nordflügel begonnen werden.
Der Wiederaufbau wurde vom Wolfacher Architekten Willy Vetter geplant
und geleitet. Das Äußere des Schlosses erhielt wieder seinen ur-
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