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Jubiläum und Abschied
200 Jahre Staatliche Forstverwaltung in Gengenbach
Ewald Elsäßer und Winfried Lederer
Jubiläum und Abschied standen für das Staatliche Forstamt in Gengenbach
zum Jahresende 2004 an.
Die Staatliche Forstverwaltung in Gengenbach wurde 1804 durch Großherzog
Karl Friedrich von Baden (1738-1811) gegründet und wurde 200
Jahre später zum Ende des Jahres 2004 aufgrund der Verwaltungsreform in
das Landratsamt Ortenaukreis eingegliedert.
Die Forstorganisation in den letzten 200 Jahren
Der erste Förster der Oberförsterei Gengenbach, damals noch Teil des
Oberforstamtes Oberkirch, hieß Franz Ullensperger.
Im Jahre 1808 hat der wohl berühmteste „Forstmann" Gengenbachs seinen
Dienst angetreten.
Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn, der spätere Erfinder des
Fahrrades, wurde nach erfolgreichem Abschluss seines Examens für das
höhere Forstfach beim Forstmeister von Neuven in Gengenbach als Forstinspektor
eingestellt.
Um 1810 wurde er zum Forstmeister ernannt, obwohl ihm kein eigener
Forstbezirk unterstellt war. Schon damals galt sein Interesse mehr seinen
Erfindungen als der Forstwirtschaft. Der Großherzog entband ihn
deshalb unter lebenslanger Beibehaltung seiner
Dienstbezüge von seinen Pflichten als
Forstbeamter und verlieh ihm den Titel „Professor
der Mechanik1'. So hatte er genügend
Zeit, um unter anderem sein zweirädriges
Laufrad zu entwickeln, das er 1817 in Mannheim
der Öffentlichkeit vorstellte. Mit dieser
Erfindung legte er die Grundlage für das spätere
Fahrrad.
Verwaltungsreformen gab es bereits zu jener
Zeit recht häufig. Zwischen 1810 und
1850 war es immer wieder zu organisatorischen
Veränderungen gekommen. Die meiste
Zeit war Gengenbach als Großherzogliche
Bezirksforstei der Forstinspektion Offenburg Großherzog Karl Friedrich
zugeordnet. Die damalige besondere Stellung von Baden (1738-1811)
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