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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 31
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Zur Geschichte des Forstamts Ottenhofen*

Hellmut Gnändinger

Wir gedenken der Gründung des staatlichen Forstamts Ottenhofen, das
1843 als Großherzogliche Bezirksforstei in Offenhöfen eingerichtet wurde.
Es war eine von rund 90 Bezirksforsteien, den späteren Forstämtern. Sie
hießen so, weil sie für den Bereich eines großherzoglichen badischen
Amtsbezirks geschaffen wurden, also hier für den Bereich des damaligen
Amtsbezirks Achern, der bis 1935 bestand und dann im Amtsbezirk Bühl
aufging. Heute gibt es keine Bezirksforstbehörden mehr, das Forstamt Ottenhofen
ist eines von mehreren Forstämtern im Ortenaukreis und untersteht
der Forstdirektion Freiburg.

Wie kam es, dass eine Bezirksforstei, die in der Regel am Sitz eines
badischen Bezirksamtes saß, ausgerechnet in der kleinen Gemeinde Ottenhofen
gegründet wurde, in der damals Armut und zeitweise Hungersnot
herrschten, in einer Gemeinde, bestehend aus Bauernhöfen und einem
winzigen Ortszentrum, erst vor wenigen Jahren gegründet, ohne gemeindliche
Tradition, in einem für damalige Verhältnisse abgelegenen Schwarzwaldtal
?

Die Geschichte des Forstamtes, eine für Nichtforstleute etwas trockene
Materie, beginnt natürlich früher als 1843, sie nimmt ihren Anfang eigentlich
mit der Geschichte des Waldes, der schon vorher da war, eigentlich
mit der bekannten Erzählung vom Esel, dem Eselsbrunnen und der Stiftung
des Klosters Allerheiligen. Dieses hatte den Allerheiligenwald von
der Herzogin Uta von Schauenburg geschenkt bekommen, der im 19. Jahrhundert
den Grundstock des heutigen Staatswaldes bildete, der im Übrigen
heute gar nicht mehr zum Forstamt Ottenhofen gehört.

Wie wir alle in der Schule gelernt haben, entstand das ehemalige Kurfürstentum
und spätere Großherzogtum Baden nach dem Willen Napoleons
1803 durch die Zusammenlegung der Badischen Markgrafschaften, der Säkularisation
der kirchlichen und klösterlichen Besitze und der Mediatisie-
rung der Standesherrschaften. So kam auch unsere engere Heimat, das
Acher- und Renchtal, das seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft des Bistums
Straßburg gehörte, auch das Kloster Allerheiligen mit seinem großen
Wald und das kleine Herrschaftsgebiet der Bosensteiner, das kurz vor der
Jahrhundertwende 1800 durch den Bischof von Straßburg von seinem letzten
Besitzer, dem Freiherrn von Türckheim, erworben worden war, durch
Säkularisation zum neu errichteten Kurfürstentum Baden, das 1806 Großherzogtum
Baden, 1918 Republik wurde und 1948 im Land Baden-Württemberg
aufging. Der 1192 gestiftete Allerheiligenwald erstreckte sich


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