http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0042
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Hellmut Gnändinger
Generationen von Holzbauern und Waldarbeitern gab schon das Kloster
Allerheiligen Arbeit und Brot, deren Nachkommen danach das badische
und staatliche Forstamt Ottenhofen. Unter ihnen hatte sich schon um die
Mitte des letzten Jahrhunderts aus den zur Verfügung stehenden Arbeitskräften
der rund um den Sohlberg liegenden Höfe eine gewisse Auslese gebildet
. Bevor es den amtlichen Begriff „Waldfacharbeiter" gab, fühlten sie
sich als solche, waren im ganzen Land gefragt und - von der Karlsruher
Forstabteilung, später Forstdirektion Freiburg - oftmals angefordert und in
anderen Landesteilen eingesetzt, was sie gar nicht so sehr schätzten. Es ist
bekannt, dass aus der Holzhauerkapelle im Unterwasser die Kurkapelle Ottenhofen
hervorging.
Die Geschichte des Forstamts Ottenhofen - insbesondere die seiner
Waldungen - wie auch die des Zusammenwirkens zwischen Forstamt und
Gemeinden, vornehmlich der Heimatgemeinde Ottenhofen, ist natürlich
viel umfangreicher, als ich in der kurzen Zeit darstellen konnte. Sicher war
1843 die Entscheidung richtig, die damalige Bezirksforstei aus der Abgeschiedenheit
Allerheiligens in einen waldnahen, aber verkehrsgünstigeren
Ort in der Mitte des Forstbezirks zu verlegen, gut erreichbar für die waldbesitzenden
Gemeinden, Holzkäufer, Sägewerke, seine Beamten, Angestellten
und Arbeiter und alle, die mit ihr zu tun hatten. Aus der traditionsreichen
, Ihnen nur unvollkommen dargestellten Geschichte des Forstamts
dürfte hervorgehen, dass es für eine Gemeinde nicht ohne Bedeutung war -
und es auch heute noch ist -, ein staatliches Forstamt in seinen Mauern,
d. h. nebenan, vor Ort, zu haben.
Anmerkungen
*Rede anlässlich der 150-Jahresfeier des Forstamts 1993
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