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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 54
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Wolfgang Stengele

Zusätzlich kamen dann noch verschärfend ab 1990 die Folgen der großen
Orkane „Wiebke" und „Lothar".

Dies alles lag 1945 noch in weiter Ferne. Man hatte andere Sorgen. Die
Forstabteilung war im Sept. 1944 nach der Zerstörung ihres Karlsruher Sitzes
nach Eppingen verlegt worden und war zur Zeit des nahenden Kriegsendes
auf verschiedene Forstämter im Oberland verteilt. Eine geordnete
Verbindung unter sich und den Forstämtern bestand nicht mehr.

Dann kam der Zusammenbruch. Der von der Militärregierung eingesetzte
Ministerialrat Zircher als neuer Leiter der Forstverwaltung versuchte
zunächst in Karlsruhe eine neue Zentralstelle für ganz Baden aufzubauen.
Dies scheiterte jedoch an den veränderten Verhältnissen in Baden, das nunmehr
in zwei Besatzungszonen geteilt war.

Die ursprüngliche Nebenstelle in Freiburg wurde deshalb zur selbstständigen
Zentrale für den Teil der französischen Zone Badens. Leiter der
neuen Stelle wurde Ofr. Dr. Bauer.

Die neue Freiburger Forstabteilung zog nach Kurzaufenthalt in den
Freiburger Forstämtern im Frühjahr 1946 in ein mitten in den Trümmerfeldern
noch einigermaßen erhaltenes Haus mit anschließender Holzbaracke
in der Rosastraße 21. Sie war neben dem Leiter mit vier Forstmeistern, von
denen zwei jeweils noch ein Forstamt leiteten, einem Assessor, einem Referendar
und sechs Beamten des mittleren und gehobenen mittleren Dienstes
besetzt, also insgesamt mit 13 Beamten. Die Personalausstattung der
Forstämter wurde zunächst als vordringlich betrachtet.

1990 waren es dann 53 Beamte und 35 Angestellte, bei allerdings höherem
Aufgabenbereich.

Der Krieg hatte tiefe Lücken in die Reihen der Bediensteten gerissen.
Nur bei den Angestellten der Forstämter, die zu einem großen Teil aus
Kriegsinvaliden bestand, herrschte kein Personalmangel.

Bei den Förstern, deren jüngere Generation überwiegend der „Fall-
schirmjägerdivision-Hermann-Göring" angehört hatten, waren besonders
die Jahrgänge 1920/22 zu einem großen Teil gefallen. Die aus Krieg und
Gefangenschaft heimgekehrten jungen künftigen Revierförster mit kriegs-
bedingtunterbrochener Ausbildung wurden in Kurzlehrgängen in Salem,
später in Karlsruhe einer Schnellausbildung unterzogen und anschließend
sofort in die Reviere geschickt. Bei den Forstwarten, die denselben Aufgabenbereich
abdeckten, nur auf kleinerer Fläche und meist bei den Gemeinden
, geschah diese Ausbildung auf lokaler Ebene.

Das Hotel Sternen in Ottenhofen war in unserer Region als Forstschule
mit Internat eingerichtet und der alte Sternenwirt musste sich zu dieser
Hungerzeit einiges einfallen lassen, um seine „Gäste" zu verpflegen.

Auch im Höheren Dienst war die Personalsituation gespannt. Von den
mir bekannten Amtsvorständen hatten Martin aus Steinbach und Martin
aus Pfullendorf je ein Bein verloren, Sachs aus Emmendingen war beim


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