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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 71
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Die Forstwirtschaft in der ersten Nachkriegszeit 1945-1954

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Der Holzpreis liegt bei Fi/Ta-Sth. im Oktober bei 168% MZ. Er hatte
sich gegen Ende des Wirtschaftsjahres unter dem Einfluss der verstärkten
Bautätigkeit leicht erholt.

Große Bedeutung wird in diesen Jahren der Roten Waldameise im
Dienste der Waldhygiene beigemessen. Es finden sehr weit verbreitete
Bemühungen zu Schutz und Vermehrung der Kolonien statt. Was gute
Absicht war, wirkte sich für die Ameisen jedoch verheerend aus.

Die Vermehrungsversuche waren zumindest in unserem Bereich nicht
nur erfolglos, sondern durch die Entnahme von Material auch für die alten
Nester meist tödlich. Trotzdem dauerte dieser Misserfolg unter wissenschaftlicher
Leitung noch weitere 15 Jahre an. Von ehemals etwa 30 großen
und stolzen Ameisenhaufen entlang der Blöchereckstraße bei Ottenhofen
leben seit 25 Jahren nur noch drei.

1954

Noch geht der Förster sommers in kurzen Lederhosen und Baschlikmütze
in den Wald, winters in Stiefelhosen, Wickelgamaschen oder auch mal in
Keilhosen, die von den Gebirgsjägern übernommen waren, alles Utensilien
, die man heute nicht mehr kennt, auch nicht mehr den A-Rock mit
Hirschfänger als Teil des großen Dienstanzugs.

Noch waren alle Förster fast gleich eingestuft. Zwietracht säende Beförderungen
und Funktionsstellen waren unbekannt. Kameradschaft als
Schutzbündnis gegen jede Richtung war die Regel mit wenigen Ausnahmen
.

Förster heiraten damals noch voller Stolz in Uniform.

Heimatfilme um Jäger und Förster haben ihre große Zeit. Der Förster
steht in Ansehen und Berufswunsch an erster Stelle.

Noch wurde gesungen, gefeiert und getrunken. Alle waren gleich arm,
oder besser gesagt, gleich reich.

Typisch für diese Zeit war das freundschaftliche, fast kollegiale Verhältnis
der Forstbeamten zu Polizei und Zoll.

Wald und Wasser wurden bereits 1954 vor allem für die Ballungs- und
Industriezentren zum öffentlichen Thema. Obwohl Flüsse, Bäche und Seen
noch kristallklar waren, wurde schon damals der Schutz des Grundwassers
als vordringlich bezeichnet.

Auf der ökologischen Seite hatte der Vogelschutz eine breite Basis im
Forst gefunden.

Die Ausbringung, Unterhaltung, Pflege und Kontrolle erfolgte flächendeckend
im gesamten öffentlichen Wald. Das Nistkasten-Kontrollbuch
wurde einheitlich eingeführt und gibt seither ohne Unterbrechung genaue
Erfolgszahlen, nur leicht getrübt von den Verlusten durch Marderschutz-
vorrichtungen aus Draht.


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