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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 109
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Die Geschichte des Bannwaldes 1290 bis 2006

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muß es allerdings auch dann zugestehen. Das Holz muß dann innerhalb eines
Jahres aus dem Wald geführt werden. Der Förster erhält laut einer alten
Ordnung für jeden Stamm einen Pfennig zum Lohn. Überdies haben die
Gemeinden über das Weichholz alleine zu bestimmen. Auch der Windbruch
und das aufrecht stehende Taubholz, auch das taube Hartholz zu nutzen,
ohne daß das Kloster daran teilhabe oder deswegen um Erlaubnis befragt
werden müsse. Ebenfalls dürfen die Gemeindebewohner das am Boden liegende
Holz für den Hausgebrauch hinweg fahren. Das noch stehende
Weichholz ist nur mit der Erlaubnis des Schultheißen abzuhauen. Hingegen
ist jeder Bewohner der Gemeinden schuldig eine junge Eiche zu pflanzen."

Zu den Weiderechten erscheint im Bürgerbuch folgender Hinweis. „Die
drei Gemeinden sind berechtigt über das ganze Jahr den Wald zur Weide zu
benutzen. Ausgenommen sind die geregelten Ackerrichtzeiten (zur Zeit des
Buchen- bzw. Eichelfalls waren die Weidezeiten einzeln vergeben)."8

Durch die Aufhebung des Klosters Schwarzach 1803 fiel der Bannwald
an den badischen Staat. Zunächst verblieb der Wald im gemeinsamen Besitz
der Genossen. Später wurde der Wald unter den Gemeinden aufgeteilt.
Stollhofen erhielt 479 Morgen (ca. 172 ha), Söllingen 579 Morgen (ca. 208
ha), Hügelsheim 200 Morgen (ca. 72 ha), Schiftung 30 Morgen (ca. 10 ha),
der Staat behielt zunächst 614 Morgen (ca. 221 ha). Später wurde der
Staatsanteil nochmals aufgeteilt.

Wölbäcker

Eine Besonderheit hat der Bannwald im nördlichen Teil auf der Gemarkung
von Söllingen und auf den Gemarkungen von Hügelsheim und Iffezheim
aufzuweisen. Hier sind noch die sogenannten Hoch- oder Wölbäcker
erkennbar. Ein großer Teil des Waldes wurde im Mittelalter als Acker bearbeitet
. Später, nach 1800 wurden diese Felder, die zum Teil nicht sehr ertragreich
waren, wieder vom Wald überwachsen. Durch die Feldbearbeitung
, vor allem mit dem mittelalterlichen Pflug, entstanden sogenannte
Wölb- oder Hochäcker, die sich immer noch deutlich im Wald
abzeichnen.9

Im Jahre 1604 unter der Baden-Durlacher Regierung wurde eine Karte
erstellt, die den Bannwald als Wildpark, als Jagdrevier mit einer Einzäunung
darstellt. Sie zeigt neben den alten Straßen (Badener Weg) auch die
tiefe Einbuchtung der Ackerflächen (Higelsheimer feld- Hegelser Wald ) in
den Bannwald bei Hügelsheim.10

Nato-Flughafen 1951

Schon einige Monate zuvor wurde die Standortfrage eines Düsenjägerflugplatzes
in der Nähe von Baden-Baden erörtert. Zunächst sollte der Flug-


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