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Reutfelder und Schälwald
Waldnutzung im 18. und 19. Jahrhundert
Josef Werner
Mit rd. 1200 ha Waldbodenfläche ist die Gemeinde Durbach auch heute
noch eine relativ große Waldbaugemeinde. Wie sich die Waldnutzungsarten
im Laufe der vergangenen drei Jahrhunderte verändert haben, lässt sich
bei einem Studium alter Statistiken und Berichte gut erkennen. Eine Karte
von 1785 zeigt in der ehemaligen „Herrschaft Staufenberg" große Flächen
von „Reutfeld"1. Unter „Reutfeld" ist ein Stück Land zu verstehen, das
durch Ausrodung des Gehölzes urbar gemacht wurde. Neben den reinen
Waldflächen war dies über lange Zeit die wohl umfangreichste Nutzungsart
. Große Teile der ursprünglichen Wälder wurden so gerodet und für
Ackerbau und Viehhaltung nutzbar gemacht.
In den meisten Urkunden, Übergabeverträgen oder sonstigen Beschreibungen
des 18. und 19. Jahrhunderts sind diese Flächen als „Halden und
Bosch", als Wildfeld oder eben als Reutfeld bezeichnet. Um die Wende
des 18. Jahrhunderts wurde diese Nutzungsart nicht nur im Stab Gebirg,
sondern auch auf den meisten Höfen der Stäbe Heimburg und Bottenau
betrieben.
Eine Übersicht der Nutzungsarten Reutfeld und Wald zeigt die starke Veränderung
dieser Flächen innerhalb weniger Jahrzehnte:
In Heimburg
Im Bottenau
Im Gebirg
In der
Samtgemeinde
Reutfeld
ha
Wald
ha
Reutfeld
ha
Wald
ha
Reutfeld
ha
Wald
ha
Reutfeld
ha
Wald
ha
Nach der Katastervermessung
von
1856/58
150,6
486,4
89,1
113,8
372,9
340,3
612,6
940,6
Nach der Katasterfortführung
von
1902
54,3
558,9
20,9
165,6
211,0
502,0
286,2
1226,2
Reutfeld wurde zumeist für die Dauer von 15-20 Jahren als Wald und mit
zwei- bis dreijähriger Nutzung als Ackerfeld bewirtschaftet. In diesem
sehr extensiv genutzten Gelände waren die Erträge sowohl des Waldes wie
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