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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 234
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Walter Lang/Bernhard Mettendorf

Ergänzung

Gerade auf den mit über 80 % Anteil dominierenden Flächen im Kleinprivatwald
war die planmäßige Bewirtschaftung als Hochwald bis vor wenigen
Jahren nicht üblich.

Gründe hierfür waren:

1. die fast ausschließliche Zielsetzung der Brennholznutzung im Privatwald
2. mangelhafte Kronenentwicklungsmöglichkeiten der weit überwiegend
schon um 50-jährigen Kastanienbestände

3. unzureichende Wertholzanteile durch hohen Ringschäleanteil

3. gering entwickelter Markt für Esskastanienwertholz in Deutschland
5. fehlendes Wissen über die waldbauliche Behandlung der Kastanie

Die Notwendigkeit, sich über eine gezielte waldbauliche Behandlung der
Kastanienbestände Gedanken zu machen, entstand zum einen durch die bereits
geschilderte Entwicklung eines Kastanienwertholzmarktes, noch mehr
aber durch die nach Sturm „Lothar" 1999 einsetzende großflächige Kasta-
niennaturverjüngung auch im öffentlichen Wald. Es deutet sich hier in Zusammenhang
mit der Klimaerwärmung eine erhebliche Zunahme der Kastanienfläche
im Ortenaukreis an.

Die großen Flächen mit Kastaniennaturverjüngung wurden zunächst vor
allem als Problem im Sinne der Behinderung einer Verjüngung der Haupt-
wirtschaftsbaumarten gesehen. Abschreckend waren außerdem die hohen
Anteile ringschäligen Holzes, die Dominanz der Verjüngung aus Stockausschlag
und der Kastanienrindenkrebs.

Einen sehr entscheidenden Fortschritt hin zur planmäßigen Kastanienwirtschaft
brachte schließlich eine Fachexkursion des Forstamts Oberkirch
ins Tessin. Hierbei legten die Schweizer Forstkollegen ihr umfangreiches
Wissen über die Kastanie, das sie durch waldbaulich-ertragskundliche Forschung
, aber auch durch langjährige praktische Erfahrung erworben hatten,
dar.

Zu nennen sind hier vor allem die Erkenntnisse, dass es sich bei der
Ringschäle wohl nicht primär um ein Frostproblem handelt, sondern dass
diese durch eine entsprechende waldbauliche Behandlung weitgehend vermieden
werden kann, und die Tatsache, dass auch die Verwendung von
Stockausschlägen zur Wertholzproduktion möglich ist. Die vor Ort gesehenen
Bilder einer durch die Hypovirulenz entspannten Rindenkrebsproble-
matik löst für die Verhältnisse in Deutschland zwar noch nicht das Problem
, zeigt aber Lösungsmöglichkeiten auf.

Die aus diesen Erkenntnissen abgeleiteten Eckpunkte einer Kastanien-
wertholzerziehung sehen etwa folgendermaßen aus:


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