Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 250
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0250
250

Kristian-Heinrich Schüssler

12 Im Gebiet des Kinzigtäler Hauses (Schilli 1982), wo große Stämme dank der Nähe zu
den Flüssen und Bächen geflößt werden konnten, hatten die Höfe anteilmäßig weniger
Acker, Matten und Weiden und dafür wesentlich größere Flächen mit Wald bewirtschaftet
, bis zu 70 % der Flur. Der Oberwolfacher „Fegershof am Wasser" hatte bei einer
Gesamtfläche von 88 ha einen Waldanteil von 75,12 ha. - In den engen Tälern nähmen
sich daher die Niederlassungen wie Rodungsinseln im Wald aus, schreibt Schilli.
Es ist das Gebiet der ehemaligen „Schifferschaften".

13 Wenn der Mond wie eine nach unten gekehrte Schüssel aussieht (Tropischer Mondrhythmus
).

14 Dank an Otto Seith, Lehrer der ehemaligen Haslacher Landwirtschaftsschule; er hat
uns entgegenkommend ein Manuskript überlassen „Auch Waldbäume gehen nach dem
Mond. Zusammenhänge zwischen Mond und Pflanzenwachstum", aus dem wir hier zitieren
wollen: „In der fürstäbtlichen St. Blasischen Forst- und Waldordnung, gedruckt
im Jahr 1766 (GLA Karlsruhe), steht auf Seite 6 folgendes wörtlich: ,Auf dass aber
auch das Bauholz behörig ausdauere und desto minder von Würmern angegriffen, oder
sonst dem Verderben ausgesetzet werde; so solle solches zur Zeit, wo der Saft nicht
darinnen, bei trockenem Wetter, wann es nicht gefroren, auch 2. oder 3. Täge vor oder
nach dem Neuen bey kleinem Mond gefället werden ..."

Weiter schreibt Seith: „Daß der damals regierende Fürstabt Martinus II. Gerbert unter
fachkundiger Mitwirkung seines Paters Forstmeister vor über zweihundert Jahren eine
solch scharfe Verordnung erließ, zeigt, dass schon zu jener Zeit Wirkungen des Mondes
auf das Wachstum und die Erntequalität von Pflanzen offiziell anerkannt waren
und streng beachtet wurden." Nicht die Mondphasen „zunehmender oder abnehmender
Mond", jedem bekannt, seien entscheidend, sondern die davon unabhängigen Mondbewegungen
des Aufsteigens und Absteigens vor dem Fixsternhimmel.

15 Der „Lorenzenhof' von 1608 ist im Freilichtmuseum das Beispiel für ein typisches
„Kinzigtäler Haus". Er unterscheidet sich vom „Heidenhaus" durch seinen steinernen
Sockel. In diesem Sockelgeschoss ist heute die Dauerausstellung der Forstdirektion
Freiburg zum Thema „Waldnutzung im Laufe der Geschichte" untergebracht.

16 Ältestes erhaltenes Beispiel ist der „Vordere Schlauchbauernhof' in Gutach; seit 1612
am Gutacher Originalstandort der „Vogtsbauernhof', seit 1964 im Freilichtmuseum zu
besichtigen, das Hermann Schilli gegründet hat.

17 Ausführliche Begriffs-Erklärungen dazu siehe unter Wikipedia http://de.wikipedia. org
im Internet.

18 Mit „Zurück zum nacheiszeitlichen Naturwald" könnte man das heutige waldbauliche
Ziel wohl bezeichnen.

19 Nach der Pflanzung einer Weißtanne im Walde, sprach Prof. Dr. Andreas Roloff/TU
Dresden-Tharandt zur Biologie, Ökologie, Vorkommen und Erhaltung der Weißtanne,
Prof. Dr. Jean-Pierre Schütz/ETH Zürich zur waldbaulichen und betrieblichen Bedeutung
der Weißtanne in Mitteleuropa, Forstpräsident Meinrad Joos u. a. über die Bedeutung
der Weißtanne für die Kulturlandschaft des Schwarzwaldes, Dr. Udo Sauter/FVA
Baden-Württemberg in Freiburg über die Verwendung des Tannenholzes und seine
Vermarktung. Landesforst-Direktor Ewald Elsässer/Gengenbach berichtete schließlich
über die Arbeit des von Landrat Klaus Brodbeck und ihm geleiteten Forum Weißtanne
e.V. Wolf Hockenjos/Villingen-Schwenningen zeigte einmalige großformatige Dias
zum Schwarzwälder Charakterbaum.

Kristian-Heinrich Schüssler, Postfach 1137, 77710 Haslach


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0250