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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 364
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364

Heinz G. Huber

Schließlich erhoben die Lothringer
am 8. September 1002
Heinrich in Aachen auf den
Thron.16 Der Thronrivale Hermann
II. unterwarf sich am
1. Oktober in Bruchsal dem
König. Für die Schäden an
der Straßburger Bischofskirche
musste Hermann Ersatz leisten
. Er übertrug das Stift St.
Stephan mit seinen ausgedehnten
Besitzungen an den
Straßburger Bischof Werner,17
erhielt dafür aber sein Herzogtum
zurück. Den „Huldi-
gungsumritt" beendete er in
Regensburg, dem Hauptort
seines bayerischen Herzogtums
, wo ihm vom Klerus und
den Bewohnern Jubel entgegengebracht
wurde.18 Im
folgenden Jahr 1003 schloss
sich ein „Kirchenumritt" an,
auf dem Heinrich II. die wichtigsten
Bischofskirchen seines
Reiches besuchte.19

Bald nach Heinrichs Krönung
entstand das Regensburger Sakramentar (Abbildung 2), in dem das
königliche Selbstverständnis Heinrichs II. eindrucksvoll dargestellt ist.20
Das Krönungsbild war das Werk eines Mönchs des Regensburger Klosters
St. Emmeran, das einige Jahre von Abt Ramwold (974-1000) geleitet wurde
; mit ihm war Heinrich als Herzog eng verbunden. Christus selbst setzt
Heinrich die Krone auf. Haupt, Schultern und Brust des Herrschers ragen
in die Mandorla, die göttliche Sphäre, hinein. Die Legitimation des Herrschers
wird sakral begründet. Somit wird dem Herrscher nicht nur der säkulare
Herrschaftsbereich zugewiesen, er sieht sich zugleich für eine universale
Ordnung zuständig, die auch den Bereich der Kirche umfasst.

Zur Rechten und Linken stehen zwei Bischöfe, der hl. Ulrich von Augsburg
und der hl. Emmeran von Regensburg. Die beiden Bischöfe verkörpern
aus bayerischer Perspektive exemplarisch die „Siegesheiligen": Ulrich
galt als Vater des Sieges in der Schlacht gegen die Ungarn auf dem
Lechfeld (955), Emmeran als Schützer in den Auseinandersetzungen mit
dem Großmährischen Reich. Sie stützen die Arme des Königs. Die An-

Abbildung 2: Krönungsbild Heinrichs II.
Sakramentar Heinrichs IL, Regensburg nach
1002 (Bayerische Staatsbibliothek München
Clm4456Jol. llr)


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