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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 369
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Die Gründung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. und die Ottenau

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dellbistum" für die anderen Diözesen bilden. Repräsentation, „Zentralisierung
der Königsmacht"46 und spirituelle Impulse, die den Reformprozess in
Gang halten sollten, gingen von der neuen Bischofskirche aus. Das Selbstverständnis
von Bamberg als geistiges Zentrum des Reiches vervollständigte
das Stift St. Stefan, das 1009 von Heinrich gegründet und 1020 von Papst
Benedikt VIII. geweiht wurde. Das Kloster auf dem Michaelsberg, 1015 gegründet
, sollte auf die mit Bamberg verbundenen Abteien erneuernd wirken.
Bamberg war für die Zeitgenossen das „neue Rom", das in vielfältiger
Weise das Sakralkönigtum Heinrichs II. abbildete.

Heinrichs Schenkungen an Bamberg: die Besitzveränderungen
in der Ortenau

Überaus reich bedachte Heinrich II. das neu gegründete Bistum mit Schenkungen
. Die an Bamberg übergebenen Güter stammten aus liudolfingi-
schem Familienbesitz, waren aber vielfach auch Herzogs- und Reichsgut.
Von Sachsen über Franken, Schwaben, Bayern bis hinunter nach Kärnten
und von Böhmen bis ins Elsass reichten die Kirchen, Klöster, Dörfer,
Landgüter und Rechte, mit denen Heinrich II. das Bistum Bamberg ausstattete
.47 Vom 1. November 1007, dem eigentlichen Gründungstag Heinrichs
auf der Frankfurter Synode, haben sich allein 29 Urkunden erhalten
.48 Insgesamt 75 Schenkungen, die Heinrich II. zu seinen Lebzeiten an
Bamberg machte, lassen sich heute noch urkundlich erfassen.49

Mit der Übertragung der Reichsklöster Gengenbach und Schuttern sowie
des „locus" Nußbach wurde ein fast geschlossener Besitzkomplex an
Bamberg übergeben. Die Nußbacher Villikation umfasste das Altsiedeiland
in der Vorbergzone auf der linken Renchseite bis hinüber ins Durbachtal
und von Oberkirch aufwärts bis zum Schwarzwaldkamm das gesamte, zum
Teil noch unbesiedelte Renchtal mit seinen Seitentälern.50 Zum Kloster
Gengenbach gehörten das gesamte Kinzigtal hinauf bis Hausach mit seinen
zum Teil noch unbesiedelten Seitentälern und talabwärts große Areale
in der Rheinebene. Besitzungen in den fränkischen Heimorten Ichenheim,
(Ober-)Schopfheim, Friesenheim und Altenheim verweisen schon durch
ihre Ortsnamen auf die fränkische Gründungszeit des Klosters.51 Auf
grundherrlichen Besitzungen dieses Benediktinerklosters entstanden später
die Reichsstädte Offenburg, Gengenbach und Zell a. H.52

Nahtlos an die Gengenbacher Besitzungen fügten sich in der südlichen
Ortenau die Besitzungen des Klosters Schuttern an. So hatte das Kloster
nach der Papsturkunde von 1136 Besitz in Nieder- und Oberschopfheim,
Friesenheim, Heiligenzell, Kürzell, Ichenheim, Ottenheim, Allmannsweier,
aber auch weiter südlich im Breisgau und in Gerstheim, Herbsheim und
Siegoldheim im Elsass. In der nördlichen Ortenau besaß Schuttern in Wags-
hurst und Sasbach Güter. Alle Besitzungen lagen in der Rheinebene.53 Kai-


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