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Die Gründung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. und die Ortenau
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Eigenkloster dem Bistum Bamberg als Gründungsausstattung
zugeteilt.58 Die Gründung
Gengenbachs erfolgte im 8. Jahrhundert, sie
wird mit Pirmin und dem Grafen Ruthard in
Verbindung gebracht. Ruthard war entscheidend
an der Ausdehnung der fränkischen
Reichsgewalt und der Diözese Straßburg in
die Ortenau beteiligt. Damit wurde für das
Bistum Straßburg Ersatz geschaffen für die
territorialen Verluste im Süden, die in den
740er-Jahren durch die Gründung des Bistums
Basel entstanden. Er wird auch mit der
Gründung der Klöster Schwarzwach, Arnulfsau
und Ettenheimmünster in Verbindung gebracht
. Politisch zielten die Zusammenarbeit
mit dem Straßburger Bischof und die kirchliche
Integration der Ortenau nach Straßburg
darauf, den Zugang der fränkischen Reichsgewalt
nach Inneralemannien zu ebnen.59 Pirmin
wiederum soll die Gengenbacher Klostergründung
nach der Stiftung Murbachs (727)
in Angriff genommen haben.60 Die materielle
Basis des Klosters bildete konfiszierter Alemannenbesitz
und fränkisches Königsgut. Die
Gründung ging vom fränkischen König aus,
während der karolingische Adel in der Person
des Grafen Ruthard Vollzugsorgan war.61
Von zwei Gütern des Klosters beanspruchte
Bamberg die Eigennutzung für sich: von
den beiden Höfen Geißhart und Heidinger
in Gengenbach-Oberdorf und den Höfen in
Durbach-Heimburg (Heinbur), wo vielleicht
schon Weinbau betrieben wurde. Bischof Otto
der Heilige von Bamberg (1103-1139) gab die Güter an das Kloster zurück
.62 Auf uraltem bambergischen Boden entstand 1648 in Durbach-
Heimburg eine Kapelle, die 1655 zur Pfarrkirche erhoben wurde und 1790
durch die heutige Kirche ersetzt wurde.63 Sie ist dem kaiserlichen Heiligen
Heinrich II. geweiht.
Die Abhängigkeit von Bamberg blieb bis zur Säkularisation und zur
Schließung des Klosters Gengenbach bestehen. Beim Tod eines Bamberger
Bischofs (Fürstenfall) musste das Lehensverhältnis ebenso erneuert werden
wie beim Tod eines Gengenbacher Abtes (Vasallenfall). Der Abt von
Gengenbach hatte jedes Mal zu Pferd oder im Wagen den 400 km langen
Abbildung 5: Statue
Heinrichs II. als Stifter des
Bamberger Doms in der
Klosterkirche Unserer
Lieben Frau in Offenburg.
Ein Teil der Stadt entstand
auf Boden des Klosters
Gengenbach, das wiederum
bambergisches Lehen war
(Archiv des Autors)
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