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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 387
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Hunden Jahre Moscherosch-Denkmal in Willstätt

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sonders die Straßburger Studenten ab, die wohl aus eigenem Antrieb gekommen
seien. Die Begründung, die er dafür gab, ist befremdlich. Mo-
scherosch sei seiner Zeit nicht auf bestem Fuß mit den Straßburger Studenten
gestanden, da er als Polizeidirektor eifrig gegen die damalige übertriebene
Modekleidung der Studenten und auch gegen die üblichen Ruhestörungen
der Studenten gekämpft habe. Das ist sicher richtig, konnte aber
doch keine Begründung dafür sein, mehr als 250 Jahre später die Straßburger
Studenten wegen der Beteiligung an der Wirtschaftsrunde zu tadeln.16
Im Gegenteil, es musste die Studenten ehren, viele davon aus der Verbindung
Arminia, dass sie dennoch den Weg auf sich genommen hatten und
dabei sein wollten. Vielleicht wollte Professor Martin die abschließende
Geselligkeit den würdigen Gästen vorbehalten wissen.

Die sonntägliche Feier in Willstätt fand vielfältige Resonanz in badischen
und elsässischen Zeitungen.17 Die hundertjährige Geschichte des
Denkmals bestätigt die Hoffnung Johann Beinerts, der schon 1916 in
Frankreich gefallen ist, Willstätt möge seiner großen historischen Vergangenheit
auch in Zukunft nacheifern. Der Wunsch gilt auch für die nächsten
hundert Jahre.

Anmerkungen

1 Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittewald, hrsg. v. Heinrich
Dittmar. Berlin 1830 (= Bibliothek der wichtigsten deutschen prosaistischen Satiriker
und Humanisten des siebzehnten Jahrhunderts. Bd.l).

Die Abentheuer des Simplicissimus. Ein Roman aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges
. Hrg. u. bearb. v. Eduard v. Bülow. Leipzig 1836.

2 Dieter Martin hat jüngst in seiner Schrift: Barock um 1800. Bearbeitung und Aneignung
deutscher Literatur des 17. Jahrhunderts von 1770 bis 1830. Frankfurt /M. 2000
(= Das Abendland Neue Folge 26) auf S. 216-301 mit bis dato unbekannter Vollständigkeit
die Bearbeitungen und Nacherzählungen der satirischen Prosatexte Mo-
scheroschs erfasst und charakterisiert.

3 Die Ausgabe Dittmars analysiert Dieter Martin: Barock um 1800 (wie Anm. 1),
222-226. Zu Eduard v. Bülow s. Literatur-Lexikon hg. v. Walther Killy, Bd. 2, 294.

4 Die Grimmelshausenfeiern in Renchen habe ich in der Ottenau, Bd. 84 (2004),
427^4-52 dargestellt: Die Grimmelshausenfeiern in Renchen 1876 und 1879 in ihrem
historischen Kontext.

5 Die Ausgabe „Unter Räubern. Johann Michael Moscherosch .Soldatenleben', hg. v.
Walter E. Schäfer (Karlsruhe 1996) hat die leichte Lesbarkeit auch für heutige Leser
erwiesen.

6 Zu Friedrich Kluge s. Deutsche biographische Enzyklopädie, hrg. v. Rudolf Vierhaus
Bd. 5 (2006), 724.

7 Ein biografischer Abriss in der Enzyklopädie Alsacienne Bd. 8, 4993^1995. Ernst
Martin: Johann Michael Moscherosch. In: Jahrbuch d. Gesellschaft f. lothringische Geschichte
Bd. 3 (1891), 1-16.

8 Johannes Beinert: Johann Michael Moscherosch und sein Geburtsort Willstätt. In: Alemannia
N.F.8 (1907), 200.


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