Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 393
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393

Unbekannte Gedichte Quirin Moscheroschs
(1623-1675) - Bibliografische Nachträge zu einem
Mitglied des Pegnesischen Blumenordens*

Hans-R. Fluck und Walter E. Schäfer

1. Zur Gelegenheitsdichtung im Barockzeitalter

Im 17. Jahrhundert besaß in den gebildeten Gesellschaftsschichten Gelegenheitsdichtung
in dem auf Repräsentation bedachten öffentlichen Leben
einen hohen, heute für Nichtfachleute kaum mehr nachvollziehbaren Stellenwert
.1 Anlässe dazu boten zum einen persönliche Lebens- und Berufsstationen
wie Geburt, Hochzeit, Namens- oder Festtage (z. B. Neujahr),
Genesung von Krankheiten, Tod sowie Universitätsexamina, Amtseinführungen
, Ehrungen, Reisen. Und zum anderen waren Schreibanlässe öffentliche
und politische Ereignisse wie Vertragsunterzeichnungen (z. B. Friedensschlüsse
Kircheneinweihungen sowie Naturereignisse (z. B. Auftreten
von Kometen), um nur einige Beispiele zu nennen. Erwähnt seien auch
noch die zahlreichen Porträtdrucke der Barockzeit mit ihren Begleitversen
.2 Solche „Casualcarmina" sind in Archiven und Bibliotheken in großem
Umfang vorhanden. Und es tauchen immer wieder, als Einzeltexte
oder in zeitgenössischen oder später angelegten Sammlungen von Gelegenheitsschriften
, irgendwo neue Funde auf.

Für die Literaturwissenschaft bieten diese Gelegenheitsgedichte eine
„unerschöpfliche Fundgrube der Poesie".3 Außerdem tragen sie - zusammen
mit einer ebenso reichhaltigen zeitgenössischen Briefkorrespondenz -
dazu bei, neue Erkenntnisse über die Biografie, die literarischen Aktivitäten
oder sozialen Beziehungen der Autoren (sowie auch der mit den Texten
Geehrten und der Widmungsempfänger) zu gewinnen. Zuletzt hat Renate
Jürgensen ein bio-bibliografisches Repertorium zur Geschichte der Blütezeit
des Pegnesischen Blumenordens (1644-1744) vorgelegt. Es enthält
auch einen Abschnitt über Q. Moscherosch, der 1673 unter dem Gesellschaftsnamen
Filander in den Orden aufgenommen wurde.4

Wir sind aber trotz solcher verdienstvoller Arbeiten weit davon entfernt,
ein Gesamtbild der Gelegenheitsdichtung entwerfen zu können, da bei den
meist geringen Auflagen, vom Einblattdruck bis zu hundert oder wenig
mehr Exemplaren solcher Dichtung, viele Texte nicht überliefert worden
sind. Das gilt auch für Q. Moscherosch. Das überlieferte städtische Gelegenheitsschrifttum
hat zudem durch den Zweiten Weltkrieg zusätzliche,
besonders schwere Verluste erleiden müssen.5 Im Zusammenhang mit sei-


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