Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 409
(PDF, 115 MB)
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Unbekannte Gedichte Quirin Moscheroschs (1623-1675)

409

gibt biografische Details: ein Studienkollege Cuntzmanns, Johann Adam
Schiffmann, war ein Jahr zuvor in der französischen Universitätsstadt Angers
gestorben. Seinen Tod hatte Quirin Moscherosch in der Gedenkschrift
Des Klugen Schiff=manns unverruckter Hoffnungs=Ancker57 in einem
Trauer- und Trostlied eindringlich beklagt. Schiffmanns Grab wollte
Cuntzmann aufsuchen, als er von Straßburg abreiste. Gegen Ende des Gedichts
folgen Trostworte an die Mutter, die Großmutter und die Schwestern
des in Frankreich Verstorbenen.

9) Anlass für ein weiteres Gelegenheitsgedicht Quirin Moscheroschs war
die medizinische Dissertation an der Straßburger Universität von Marcus
Laurentius Donner. VD17 547:660517B verzeichnet den Titel wie folgt:
Disputatio Medica Inauguralis De Apoplexia / Quam ... In Alma Argenti-
nensium ... Publicae & solenni disquisitioni sistit Ad diem Iunii... Marcus
Laurentius Donner, Francus. Argentorati: Johann Friedrich Spoor, 1673.

[Expl. aus Gotha, Forschungs- und Landesbibliothek, Signatur: Diss.
med 8° 00186 (57)].

Alle dem Dissertationsdruck beigegebenen Glückwunschverse sind in Latein
abgefasst. Bei Quirins Text handelt es sich um ein 12-zeiliges anagrammatisches
Gedicht, ausgehend von dem „Buchstabenwechsel" für
Marcus Laurentius Donner zu Laurus in te ornans cedrum.

Unterschrieben ist der Text mit

Amoris & honoris ergd f. [verfasst der Liebe und Ehrbezeigung wegen]
Qvirinus Moscherosch

Donner, im Schrifttitel als „Franke" apostrophiert, stammte aus der Gegend
um Rothenburg. Wir finden ihn seit 1666 mehrfach als Beiträger in
Fest- und Trauerschriften, die Rothenburger Honoratioren gewidmet sind.
Solche Beziehungen waren ihm sicher hilfreich, als er für sein Studium an
der Universität beim Rat der Stadt Rothenburg um ein Stipendium nachsuchte
. In einem im Stadtarchiv Rothenburg erhaltenen Bittgedicht an den
Rat aus dem Jahre 1668 finden sich die Spuren Donners wieder. Da es in
einer großen Reihe von Bittgedichten in mehreren Bänden zum Stipendiatenwesen
im Stadtarchiv Rothenburg das einzige Gedicht in deutscher
Sprache war, fiel es auf und ein unbekannter Verfasser (vermutlich der Rothenburger
Stadtarchivar August Schnizlein) hat es 1914 in der Heimatzeitschrift
„Linde" publiziert und kommentiert.58

Aus diesem Kommentar ist zu erfahren, dass Donner aus Haidenbergstetten
stammt, 1667 die Schule absolviert hatte und vom Rat der Stadt mit
einem „Viaticum [Zehr-/Reisegeld] von 6 £1." ausgestattet worden war. In
Jena begann er dann ein Medizinstudium und übersandte von dort 1668 an
Bürgermeister und Rat, zusammen mit dem erhaltenen Bittgedicht, als Be-


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