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„Nachwendezeit" 1802-1820 in der untersten Stufe
staatlicher Verwaltung im Acher-, Rench- und
Sasbachtal
Dieter Kauß
Nachwendezeit 1802-1820 inhaltlich und politisch
Zu Beginn bin ich mir durchaus bewusst, dass der Begriff „Nachwendezeit
" ein heutiger, ein moderner ist und schlichtweg die Zeit nach der
Wiedervereinigung von DDR und BRD nach den Jahren 1989/1990 bedeutet
. Es war also eine Nachwendezeit nach einem Wiedervereinigungsvertrag
und nicht nach einem Krieg.
„Nachwendezeit" 1802 bis 1820 bedeutete in diesem Sinne weit mehr.
Es war eine Zeit, in der politische Werte und die Philosophie sich grundlegend
gewandelt haben. Die sogenannte Aufklärung strebte eine geistige
Freiheit an und die Französische Revolution in ihrer Folge erstrebte die
Abschaffung der Feudallasten und die Säkularisation (die Umwandlung
der geistlichen, kirchlichen Güter in weltlich-staatliche). Napoleon war der
Repräsentant dieser beiden Strömungen. Die europäischen anderen Länder
wandten sich gegen ihn in mehreren Koalitionskriegen, in denen sich verschiedene
Kriegspartner zusammen gegen Napoleon stellten.
Sie verloren aber diese Kriege nacheinander, so dass plötzlich und insbesondere
seit dem Frieden von Luneville Napoleon und seine geistig-politische
Welt an der Spitze Europas standen. Er wollte dies nutzen und insbesondere
die Grenzen Frankreichs nach Osten an den Rhein vorschieben.
Dies waren die immer wiederkehrenden Forderungen seiner Friedensschlüsse
.1
Was bedeutete dies damals für die Ortenau und das Acher-, Rench- und
das Sasbachtal?
Die Ortenau war um 1800 feudal landesherrschaftlich ein bunter Flickenteppich
verschiedenster kleiner Herrschaftsgebiete, locker geeinigt unter
dem Schwäbischen Kreis, eines Teils des Deutschen Reiches: Klostergebiete
, Reichsstädte, Fürstenbergisches Gebiet, Teile des Fürstbistums
Straßburg, die sog. Reichslandvogtei Vorderösterreichs, Teile der Reichsritterschaft
, Teile der nördlichen Markgrafschaft u. a.2
Das Acher-, Rench- und Sasbachtal um 1800: Gericht und Schultheiß
Das Acher-, Rench- und Sasbachtal waren um 1800 Herrschaftsgebiet des
Fürstbischofs von Straßburg, der seine weltliche Residenz in Zabern hatte.
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