Freiburger historische Bestände - digital

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Nachrichten

Jahresversammlung des Historischen Vereins
für Mittelbaden in Renchen

Am 15. Oktober 2006 fand im Rathaus Renchen die Jahreshauptversammlung des Historischen
Vereins für Mittelbaden e. V. statt. Präsident Dr. Wolfgang Matthias Gall konnte dabei
Vertreter aus allen Mitgliedergruppen des Vereins begrüßen. Er freute sich, dass auch
das Präsidium der Föderation des Societes d'Histoire et d'Archeologie d'Alsace der Einladung
gefolgt war. Auch dankte er der Mitgliedergruppe Renchen, die ihr fünfjähriges Bestehen
feierte, für die Gastfreundschaft.

In seinem Jahresbericht berichtete Präsident Wolfgang Gall von den wichtigsten Angelegenheiten
und Tätigkeiten des Vorstands im vergangenen Geschäftsjahr. Dabei betonte er
die Notwendigkeit, die Außenwirkung des Vereins zu verbessern. Der Vorstand beschäftigte
sich dabei intensiv mit neuen Werbemitteln. Als erstes Ergebnis dieser Planungen konnte er
der Versammlung einen neuen Flyer des Gesamtvereins vorstellen. Neben dem neuen Faltblatt
werde man sich auch mit einer Neugestaltung von Vereinshomepage und Layout der
„Ortenau" befassen.

Geschäftsführer Alexander Vallendor berichtete anschließend in seinem ersten Jahresbericht
über die finanzielle Lage und die Mitgliederentwicklung des Vereins. Mit derzeit etwa
3300 Mitgliedern ist ein weiterer Rückgang festzustellen. Der Verein müsse seine Werbung
verstärken und attraktiver für neue Mitglieder werden. Die Kassenprüfer bescheinigten
dem Geschäftsführer eine einwandfreie Kassenführung und beantragten die Entlastung,
die auch einstimmig erfolgte.

Redakteur Dr. Martin Ruch stellte den neuen Ortenau-Band vor, dessen Aufsätze sich
diesmal mit dem Themenschwerpunkt „Gesundheit und Krankheit" befassten. Er ermunterte
die Mitglieder, auch weiterhin interessante Beiträge zu liefern. Der Jahresband 2007 wird
sich dem Thema „Wald und Forst" widmen.

Der Koordinator für grenzüberschreitende Aktivitäten Rene Siegrist berichtete von der
Zusammenarbeit mit elsässischen Historikern und ist Ansprechpartner bei der Quellensuche
in linksrheinischen Archiven. Uwe Schellinger regte die Gründung eines Arbeitskreises
„Sportgeschichte" an.

Im Anschluss an die Berichte hatte sich die Versammlung mit einem aktuellen Thema
zu befassen: Dem geplanten Handschriftenverkauf durch die baden-württembergische Landesregierung
. In den letzten Wochen hatten sich viele Mitglieder wegen des beabsichtigten
Verkaufs bestürzt an das Vereinspräsidium gewandt. Die Versammlung war der Ansicht,
dass diese Handschriften grundsätzlich wichtige Quellen zur Geschichte des oberrheinischen
Raumes seien, die auch weiterhin für Forschungen und Ausstellungen zur Verfügung
stehen müssten. Bei einem Verkauf wäre zu befürchten, dass die Handschriften in alle Winde
zerstreut und der allgemeinen Nutzung entzogen würden. Auf Antrag der Mitgliedergruppe
Offenburg verabschiedete die Hauptversammlung daher einstimmig eine Resolution
an die Landesregierung, mit der sich der Historische Verein für Mittelbaden den Protesten
gegen die geplante Veräußerung anschloss. Der Verband der elsässischen Geschichtsvereine
mit etwa 120 Mitgliedsvereinen unterstützte die Resolution. Diese wurde danach versendet
und auch im Internet veröffentlicht.

Im Anschluss an die Sitzung folgte ein Empfang der Stadt Renchen und ein Festvortrag
von Ehrenpräsident Dr. Dieter Kauß über die Auflösung der alten Gemeindegerichte und
die Bildung neuer selbstständiger Gemeinden und Pfarreien im Acher- und Renchtal zwischen
1802 und 1830. Cornelius Gorka