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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 562
(PDF, 115 MB)
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562

Nachrichten

- 23.09.1989 Der für Ende 1988 geplante Abschluss der Dokumentation bedurfte noch
verschiedener Arbeiten. Die Arbeitsgemeinschaft schließt die Erstellung der Dokumentation
ab.

- 25.11.1989 Die Dokumentation der Grenzsteine rechts des Rheins wird vom Hist. Verein
für Mittelbaden an die Societe d'histoire et d'archeologie d'Alsace übergeben.

- 21.10.1990 Eugene Kurtz wird die Ehrenmitgliedschafts-Urkunde überreicht. Die Arbeitsgemeinschaft
Grenzsteine wird offiziell mit einer Fachgruppe „Grenzsteine" fortgeführt
.

Die Dokumentation „Grenzsteine rechts des Rheins" selbst wurde vom März 1988 bis Mai
1989 erstellt; sie betrifft die Strecke von Oberhausen im Süden bis Freistett/Greffern im
Norden. Die Dokumentation enthält ein Mitarbeiterverzeichnis, eine Kopie des Grenzvertrages
von 05. Mai 1840 sowie ein Protokoll über die Rheingrenze innerhalb der Gemeinde
Kappel von 1840, verschiedene zeitgenössische Landkarten in Kopie sowie 52 Formblätter
der einzelnen Grenzsteine mit Fotos und Beschreibungen.

Die Dokumentation ist heute einsehbar in der Bibliothek des Vereins in Kehl-Kork, die
jeweils am Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet ist.

Dr. Dieter Kauß, Ehrenpräsident des Hist. Vereins für Mitteibaden

Nachruf Gerhard Hertel (22.6.1924-5.2.2007)

Mit Trauer haben die Freunde vom Historischen Verein für Mittelbaden die Nachricht vom
Ableben Gerhard Hertels vernommen. Der Freudenstädter Stadthistoriker war in seiner Heimatstadt
eine Institution, denn niemand kannte die Geschichte Freudenstadts besser als er.
Die Berufsunfähigkeit des Vaters und die Einberufung in den Krieg verhinderten, dass der
schon in der Schule als „Geschichtsprofessor" achtungsvoll bezeichnete hochbegabte Junge
ein Studium aufnehmen konnte. Hertel lernte als junger Wehrmachtssoldat die Schrecken
des Krieges kennen, wurde aber vor Kriegsende wegen Tuberkulose aus der Wehrmacht
entlassen. In seiner Heimatstadt Freudenstadt erlebte er die apokalyptischen Bilder des
Kriegsendes mit.

Der Krieg war für Hertel Anstoß für eine lebenslänglich wache Zeitzeugenschaft. Er
traf 1952 auf Martin Niemöller und fand in dessen pazifistischem Engagement in der Gesamtdeutschen
Volkspartei sein eigenes Anliegen verwirklicht. Erhard Eppler, Johannes
Rau und Gustav Heinemann waren seine Weggefährten und persönlichen politischen Freunde
. Mit ihnen stieß er 1957 zur SPD, für die er sich mit respektablem Ergebnis, aber ohne
Erfolg für ein Bundestagsmandat bewarb. So blieb sein politisches Wirken auf die Kommunalpolitik
beschränkt. Die eigene Erfahrung sozialer Benachteiligung auf dem Bildungsweg
, die Kriegserfahrungen und die engagierte Ausprägung eines weltoffenen protestantischen
Christentums waren die Wurzeln seines politischen Engagements.

Seine große Leidenschaft war aber die Stadt- und Landesgeschichte. Er erforschte die
Gründung Freudenstadts im Jahr 1599 und revidierte alte Legenden: Freudenstadt war weder
als Bergmannsiedlung noch als Zufluchtsort für Glaubensflüchtlinge gegründet worden,
sondern als Residenz eines nach Westen orientierten Württemberg. Die intensive Beschäftigung
mit der Person des Stadtgründers Herzog Friedrich I. von Württemberg schloss Hertel
mit einer viel beachteten Monografie ab. Er erkannte die Bedeutung der linksrheinischen
Besitzungen und die Bedeutung der württembergischen Pfandschaft der Herrschaft Ober-


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