Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 577
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0577
Berichte der Mitgliedergruppen

577

Am 6. Juli fand die letzte Sitzung der „Bürgerlichen Fördergemeinschaft zur Erhaltung
historischer Denkmäler" statt. Die später als eingetragener Verein geführte Bürgervereinigung
hatte sich Ende der 1970er-Jahre aus dem Historischen Verein heraus entwickelt und
unter ihren Vorsitzenden Julius Roschach und ab 1995 Gerold Glatz mit bewundernswertem
Elan und nicht ermüdendem Engagement ganz der praktischen Denkmalpflege zugewandt.
Sie restaurierte aus Zuschüssen und vor allem Spendengeldern über 100 Objekte, darunter
als dickste Brocken den Prälatenturm sowie Abschnitte des Wehrgangs und der Stadtmauer.
Da Gerold Glatz aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz nicht weiterführen konnte und
kein Nachfolger in Sicht war, wurde der Verein aufgelöst. Die Mitglieder werden ihre Aufgaben
und Ziele jetzt wieder gemeinsam mit dem Historischen Verein verfolgen.

„Rasen, Rosen und Rabatten" lautete das Leitthema zum diesjährigen Tag des offenen
Denkmals. Eugen Lang führte die Besucher durch den normalerweise nicht zugänglichen
Löwenberg'schen Park, heute im Besitz der Franziskanerinnen, und flocht in seine Erklärungen
zu Architektur und Baumbestand viel Anekdotisches über die Familie von
Bender/von Löwenberg ein, während Bernhard Wink auf die um 1780 geschaffenen Skulpturen
von Fidelis Sporer einging. In der Annenkapelle der gegenüberliegenden Leutkirche
St. Martin waren die fünf Teile des um 1600 entstandenen Passionsteppichs aus dem Besitz
des ehemaligen Klosters ausgestellt, die hier auf Initiative des Historischen Vereins ein
würdiges neues Domizil gefunden haben. Heiner Steinmann hatte zu den Tapisserien, auf
denen gut sichtbar vielerlei Kräuter abgebildet sind, eine Begleitschau zu mittelalterlicher
Pflanzendarstellung, christlicher Symbolik und Maltechniken mit Naturfarben aufgebaut.

In Gengenbach stehen entlang der Bahnlinie zahlreiche denkmalgeschützte Häuser der
Jahrhundertwende. Eines der ältesten, die „Villa Felseneck", konnte auf Anregung des Historischen
Vereins nach ihrer Innenrestaurierung besichtigt werden. Der älteste Teil, 1886 im
renaissancenahen Jugendstil vom Offenburger Architekten Abel gebaut, erhielt 1906 einen
passenden Anbau mit Ballsaal. Im Innern ging Architekt Michael Roth bei der Renovierung
sehr behutsam vor: Deckengemälde, Kachelöfen, Türbeschläge, Böden, Wintergarten im
Originalzustand. Für diesen Beitrag zum Denkmalschutz gebührt den Franziskanerinnen
Dank und Anerkennung, die das Gebäude als Fachschule für Heilpädagogik nutzen.

Zum Ausklang des Jahres fuhr die Mitgliedergruppe Gengenbach nach Lahr zur hochkarätigen
Ausstellung „Kirchenarchäologie in der Ortenau" mit ihren kostbaren frühmittelalterlichen
Funden. Anschließend ging es weiter zur Burgheimer Kirche. Ausstellungsmacher
Niklot Krohn führte die Besucher mit verständlichem Stolz durch sein Werk.

Hans-Jochen Schuck

Lahr-Friesenheim

Die archäologischen Ausgrabungen in der Burgheimer Kirche in Lahr, deren Wiedereinweihung
sich im Jahr 2006 zum fünfzigsten Mal jährte, zählen zu den besonderen kirchenarchäologischen
Untersuchungen in der Nachkriegszeit. 50 Jahre Kirchenarchäologie war
daher auch das Thema einer Ausstellung im Lahrer Stadtpark. Aufgrund dieses Jubiläums
veranstaltete das Alemannische Institut Freiburg e.V. eine internationale wissenschaftliche
Fachtagung in Lahr. Die Mitgliedergruppe Lahr-Friesenheim des Historischen Vereins für
Mittelbaden e. V. konnte die Veranstaltung finanziell unterstützen.

Vor 200 Jahren, am 31.8.1806, wurde das Benediktinerkloster Schuttern aufgelöst. In
einem gut besuchten Vortrag in Schuttern erläuterte der Vorsitzende der Mitgliedergruppe
am Beispiel des Klosters Schuttern die Geschichte der Säkularisation.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0577