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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 10
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Editorial

Alte Bräuche, neue Bräuche

In den Ortenauer Städten kennt man es nicht, das „Zieren". Doch drüben
im Hanauerland, in Hesselhurst etwa, vergeht kein Jahr, in dem nicht an einem
Haus über Nacht bunte Fähnchen angebracht oder Luftballons angebunden
werden und vor allem ein mehr oder weniger großes Schild, das
darauf hinweist, dass hier gerade ein Mensch entweder zur Welt gekommen
ist oder einen runden Geburtstag, den 50. etwa, erreicht hat. Auch bei
Hochzeiten „zieren" die Nachbarn und Freunde solcherart das Haus der
Frischvermählten. Gerade bei der Eheschließung sind weitere Bräuche zu
verzeichnen, das Autohupkonzert etwa oder das „Sperren" (Freilassung des
Brautpaares nur durch Geldspende) durch Jugendliche. Kein Abiturientenjahrgang
verabschiedet sich von der Schule ohne rituelle Handlungen, kein
Winter vergeht ohne „Waldspeck", der Vereine, Freundschaften oder Familien
einträchtig um ein Lagerfeuer versammelt, an dem bestimmte Speisen
gebraten werden. Manche Bräuche sind jüngeren Datums, andere, wie die
Ortenauer Fasnacht, schon betagt. Doch auch hier gibt es gelegentlich neue
Varianten zu beobachten, etwa das Eiersammeln der Närrinnen am Rosenmontag
. Alte Bräuche wandeln sich plötzlich, manche längst vergessenen
wie der Blumenteppich an Fronleichnam in Marlen werden wieder populär
. Bräuche zu sammeln und zu beobachten bedeutet das Leben von Gemeinschaften
zu dokumentieren.

Mit einigen Beispielen zeigt der vorliegende Schwerpunktband „Bräuche
" der Ortenau Ausschnitte aus der lebendigen Vielfalt in Mittelbaden.

Hesselhurst, „geziertes" Haus (2008).

Foto: Ruch


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