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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 66
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Dieter Kauß

Dieser vollzieht sich in drei Phasen: Dem Auszug von zu Hause, dem
Unterwegssein in der Fremde und der Ankunft im Heiligtum.

Verstärkt wird dieser Prozess einer inneren Befreiung durch das Zugehen
auf ein Ziel. In der Ankunft am heiligen Ort erfüllt sich die bildlich
ausgesprochene Bedeutung der Pilgerfahrt. „Für uns Christen ist jeder
Wallfahrtsort auch Symbol für das himmlische Jerusalem, für das endgültige
Ankommen bei Gott".

Das kontinuierliche Gehen über mehrere hundert Kilometer ist somit
kein Selbstzweck wie etwa „Der Weg ist das Ziel", sondern eine innere
Vorbereitung auf das Gebet am Apostelgrab und das sakramentale Sühnebekenntnis
.

Eine neue Tendenz der Wallfahrt nach Santiago deutet an, dass neue Pilgerberichte
auffallend das Gemeinschaftserlebnis betonen, das sich in den
Kontakten zu anderen Pilgern einstellt.66 Dies gibt mir die Gelegenheit zu
einer abschließenden und zusammenfassenden Frage:

Macht heute und eventuell auch in der Vergangenheit das Spannungsfeld
zwischen spontanen Begegnungen und der Erfüllung persönlicher religiöser
Anliegen vielleicht den Charakter und den Reiz einer Pilgerfahrt
nach Compostela oder der Wallfahrt allgemein aus?

Anmerkungen

1 Konradsblatt Jahrgang 91, 2007, Nr. 32, 10.

2 Im Rahmenprogramm dieser Ausstellung habe ich einen Vortrag zum Thema „Wallfahrten
im Ortenaukreis" gehalten, dessen erweiterte Form diesen Beitrag ergab.

3 vgl. Müller, Daniela: Rechtliche Aspekte des Santiago-Kultes unter Berücksichtigung
von Beispielen aus Südwestdeutschland, in: Herbers, Klaus/Bauer, Dieter: Der Jakobuskult
in Süddeutschland. Tübingen 1995, 304-306.

4 Pater Adalbert Hardt, Rektor der Lautenbacher Wallfahrt von 1740-1754. Zu diesem
vgl. Huber, Rudolf: Aus dem Archiv der Wallfahrtskirche „Maria Krönung" in Lautenbach
, in: Die Ortenau 85. 2005, 123-134.

5 Realschematismus der Erzdiözese Freiburg. Freiburg 1863; Das Erzbistum Freiburg in
seiner Regierung und seinen Seelsorgestellen. Freiburg 1910: Handbuch des Erzbistums
Freiburg. I. Band: Realschematismus Freiburg 1939; Realschematismus der Erzdiözese
Freiburg im Breisgau. Freiburg 2001.

6 Döring, Alois/Dünninger, Hans/Metten, Rolf- Schröpf, Horst: Kurzkataloge der volkstümlichen
Kult- und AndachtsStätten der Erzdiözese Freiburg und der Diözesen Limburg
, Mainz, Rottenburg-Stuttgart und Speyer. Würzburg 1952.

7 Müller, Aegidius: Deutschlands Gnadenorte, deren Geschichte und Beschreibung.
Köln 1888.

8 Heizmann, Ludwig: Wallfahrtsorte der ehemaligen Ortenau. Offenburg 1921.

9 Brommer, Hermann (Hrg): Wallfahrten im Erzbistum Freiburg. München-Zürich 1990.

10 Ott, Konstanze (Red.): Wallfahrtsführer der Erzdiözese Freiburg. Praktischer Ratgeber.
Freiburg Erzb. Seelsorgeamt 2006. Neuauflage 2008

11 Jahrgang 91, 2007.


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