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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 72
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Dieter Kauß

Wolle, mittels dieser das Chrisam bei der Krankensalbung und der Taufe
angewendet wurde, Kerzenreste, alte Messgewänder und Chorhemden,
schadhafte Holzgrabkreuze, Reste von Palmstangen, Holz, das aus den Familien
mitgebracht wurde.

Man versuchte, manche Holzstücke vor der totalen Verkohlung zu retten
und diese dann mit nach Hause zu nehmen. Dort und auch in der Wiese
und in den Äckern schützten diese Osterhölzer vor Unwetter und Hagel.

2. Die Osterkerze

Eng mit dem Osterfeuer verbunden, das auch heidnische Frühlingsfeuer
ablösen sollte, war die Osterkerze.5

Diese wurde am Karsamstagabend am Osterfeuer entzündet und stand
bis Christi Himmelfahrt in der Kirche. Sie findet vor allem im Gottesdienst
und bei Taufen ihre Anwendung. Sie versinnbildlicht schließlich Christus
als das Licht der Welt.

3. Osterwasser und Ostertaufe6

Glauben und Volksglauben waren Ursache für die Weihe des Taufwassers
am Karsamstag. Bis in das 2. Jahrhundert waren Ostern und Pfingsten auch
Tauftermine.

Deswegen wurde am Karsamstag in der Kirche das Taufwasser geweiht,
das in der Folgezeit bis Pfingsten für die Taufen verwendet wurde. Man
nahm aber auch geweihtes Taufwasser mit nach Hause, wo es bei vielfältigen
Gelegenheiten und Praktiken half, vor allem als Gesundheits- und
Schönheitszauber bei Gicht und Hautkrankheiten.

Etwas anderes war das Schöpfen frischen Wassers aus Quellen und Bächen
, das von jüngeren Mädchen in der Osternacht in völligem Stillschweigen
geschehen musste, sowohl beim Schöpfen wie auch auf dem
Weg zur Wasserquelle und wieder nach Hause.

Dieses Osterwasser schützt gegen Ungeziefer und Schimmel. Es bewahrt
das Vieh vor Blähungen und hilft dem Menschen gegen Fieber.

4. Osterwetter

Eingangs wurde die Bedeutung des Lichtes für das christliche Osterfest betont
. So darf es nicht verwundern, dass man Ostern auch als Lostag für
Wettervorhersagen7 nützte.

Einige Beispiele mögen dies verdeutlichen.

- Wenn zu Ostern die Sonne scheint, sitzt der Bauer am Speicher und
weint.8 (aus Vorfreude einer guten Ernte)


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