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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 77
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Osterbräuche aus dem christlichen Glauben, aus Volks- und Aberglaube

11

- „Waschen, legen, föhnen" heißt es an allen Fenstern der Friseursalons.
Es werden hier die Haare gelegt, um bei langen Haaren eine Frisur zu
erreichen.

- Man legt Spuren, um andere auf den richtigen Weg zu einem Ziel zu
bringen.

- „Man legt Karten", um Auskunft über die Zukunft, oder über ein Einzelanliegen
zu erhalten.

- „Man legt Bohnen" in einer „Ziehlt" und mit gewissem Abstand, damit
diese dann auch gut wachsen können.

- „Man legt etwas auf die Waage", um zu erfahren, wie schwer dies ist.

- „Man legt einen Hinterhalt", um so einen Überlegenen zu besiegen.

- „Man legt Blumen und Blüten", um damit einen schönen Fronleichnamsteppich
zu erzielen.

- Schließlich „legt man die Hand auf's Herz", um etwas besonders persönlich
zu unterstreichen oder wenn man das Badener Lied oder die Nationalhymne
singt.

So verwundert es nicht, dass der Osterhase im kindlichen Glauben die
Ostereier legt, um zum Suchen, zum Finden der Eier anzuregen und damit
Freude zu bereiten, aber auch, um Benachteiligung auszuschließen. Dies
würde auch einsichtiger machen, warum man den Has jagen muss, um an
Ostereier heranzukommen. Habe ich den Osterhasen gejagt, liegen das
Nest und die Eier vor mir und ich kann diese mit Freude genießen.

7. Humor an Ostern. Osterlachen26 und Osterkalb27

a) Wenn heute Pfarrer beider großen Konfessionen an Fasnacht Predigten
in Reimen, die ab und zu ein Schmunzeln hervorrufen, halten, so ist
dies nicht grundsätzlich etwas Neues. Denn es war im Mittelalter und in
der frühen Neuzeit üblich, am Ostersonntag in froher menschlicher Art
eine Predigt zu halten, bekleidet von manchem herben Scherz, der auch
von einem, von außen registrierten, Gelächter begleitet war. Das „Osterlachen
" wurde zwar im 17. Jahrhundert verboten, hielt sich aber bis in
das 19. Jahrhundert.

b) Und schließlich nannte man den- oder diejenigen, ein „Osterkalb", die
zuletzt in der Familie am Ostermontag aus dem Bett kamen.

8. Geweihte Palmen am Ostersonntag

Wir haben uns bewusst mit den Osterbräuchen im engeren Sinne beschäftigt
; wir haben erkannt, dass das Osterfest sich mutierte von einer Nachtfeier
zu einem Fest von einer Woche Dauer, die sich danach auf Ostersonntag
und Montag reduzierte. Selbst die Palmen des Palmsonntags erlebten


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