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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 225
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Wolf von Windeck und seine Hinterlassenschaft

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dem Wollenschleger für 300 Goldgulden gekauft hatte. Zahlreich waren
auch die Äcker und Matten, die Junker Wolf aus seinem Renchener Hof
verwalten und verleihen ließ.

In Straßburg besaß Wolf von Windeck ein Haus und Hof im Goldgießen
, in Offenburg neben einer Behausung ein Gütlein außerhalb der Stadt.

In Bühl lag eine Behausung, in der der Schaffner wohnte, und der alte
Windecker Hof, in Kappelwindeck der Kappelkeller und ein Rebhof gen.
Schweighof. Ein weiterer Rebhof zu Waldmatt hieß Lochhof.3 Es folgten
weitere Rebhöfe: auf der Krafteneck, des Musers Hof zu Lauf, der Rebhof
im Ringelbach, im Hetzlinstal (Herztal) und ein Rebhof bei Waldmatt.
Wolf besaß zudem das Schloss Neuwindeck mit umliegenden Gärten, Büschen
, Reben und einer Trotte.

Danach folgen noch zu bezahlende Schuldbriefe, übrig gebliebene
Schulden aus der Rechnung der Rebleute von 1541 und Zinsen, welche
Wolf von Windeck zu seinen Lebzeiten zu geben hatte, laut einem von seiner
eigenen Hand geschriebenen kleinen Büchlein. Darunter waren Beträge
, die Junker Wolf selbst bezahlen musste, Zinsen, welche ein Schaffner
zu Straßburg jährlich zahlte und Zinsen, die der Pfründe auf Altwindeck
gehörten.

Umfangreich ist die Liste des Silbergeschirrs und der Kleinodien. Sie
sind einzeln benannt und taxiert. Darunter Becher mit adligen Wappen,
Gold- und Silberschmuck in Form von Kettchen und Ringen, z. T. mit
Edelsteinen besetzt. Geschätzt hatte sie Meister Heinrich, Goldschmied zu
Offenburg.

Dann folgt ein Inventar des Hausrats und der fahrenden Habe aus Wolfs
Behausung zu Bühl und auf dem Schloss Altwindeck, so wie man sie am 16.
und 17. Juni 1542 angetroffen hatte. Dabei werden die Räume der Bühler
Gebäude genannt, in denen man den Hausrat vorfand: Zuoberst auf der Bühne
; in der Kammer neben dem kleinen Stüblein, in der Harnischkammer, in
der Kammer des Junkers, im Rumpelkämmerlein. Oben zwischen den Kammern
lag ein alter „Reißtrog" und einige zerbrochene Fenster, die aus dem
Hennengraben stammten. In der Stube stand ein Lotterbett mit Bettwäsche,
ein Schränkchen (kensterlin) mit einem Gießfass, zwei Tische, ein Holzsessel
, ein vierbeiniger Stuhl und ein großes Altes Testament mit rotem Leder
überzogen und Spangen (Buchschließen) aus Messing. Weitere Betten, Bettzeug
, Messgewänder und kirchliche Gerätschaften befanden sich in der
Kammer „durch die Stube". In der Kammer „durch die Küche" hatte man
Küchengerätschaften wie Kessel, Tischtücher und Tröge aufbewahrt.

Im Haus vor der Stube fand man alte Tücher, in der Küche und in der
Badstube verschiedene Kessel, im Speisekämmerlein ein Speisetröglein.
Im Keller unter dieser Behausung lagen 7 Fuder Rotwein in 4 Fässern,
zwei Vierling Rotwein beide mit etwa 18 Ohm und 16 Ohm Weißwein in
zwei Vierlingen.


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