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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 235
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Wolf von Windeck und seine Hinterlassenschaft

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sehen Lehen aus. Anstelle der Lichtenbergischen Eigenleute zu Ottersweier
, die Wolf mit Zustimmung des Lehenherren für 300 Gulden verkauft
hatte, setzte er als Eigengüter sein Haus und Hof zu Waldmatt, 20 Steckhaufen
Reben und weitere genannte Matten, Büsche Äcker ein.61

Am 18. März 1542 starb Wolfs Frau Johanna von Thann und wurde vor
dem Chor der Kirche zu Ottersweier begraben: „Anno Domini MvCXLII
uff den XVIII dag Martii starb die edel ersam frauw Johanna von Windeck,
geborne von Thann, des edlen vesten junkher Wolffen von Windeck, ampt-
man in der pfleg Ortenberg gewesen, seiner vest gemahel, deren seien gott
genedig und barmherzig sein volle. Amen. Anno di. 1545 vollendet."62 Auf
dem inzwischen verschwundenen Grabstein war das windeckisch-tannische
Allianzwappen angebracht. Auch Wolf ist in diesem Jahr gestorben.63

Die zahlreichen Renchener Belege lassen vermuten, dass sich Wolf mit
seiner Familie hauptsächlich in seinem Renchener Hof aufgehalten hat. Es
muss sich wohl um eine größere Anlage gehandelt haben. Im Jahre 1618
bei der Teilung der Erben Hüffel und Fleckenstein ist von dem Haus, Hof,
Scheuer, Stall, Backhaus, Garten samt dem Kellergarten und dem Haus
darinnen sowie von einer Behausung, darin der Ackermeier wohnt, die Rede
. Es wird damals auf 1000 Pfund taxiert.

Reformation und Bauernkrieg

Wie verhielt sich Wolf von Windeck im Bauernkrieg und wie war seine
Haltung zu den neuen reformatorischen Umbrüchen? Werfen wir zunächst
einen Blick auf die Situation in der Markgrafschaft Baden-Baden und auf
das Dekanat Ottersweier.

Der badische Kanzler Dr. Veus hatte für die reformatorischen Impulse
Luthers durchaus Verständnis. Allerdings untersagte ein am 30. August
1522 veröffentlichtes Markgräfliches Mandat alle Neuerungen. Markgraf
Philipp selbst stand offensichtlich zunächst dem Wirken einiger Prädikan-
ten aufgeschlossen gegenüber. Die Priesterehe blieb 1529 erlaubt, die
evangelische Predigt geduldet. Landesfürstliche Eingriffe regelten in der
Abtei Schwarzach selbst und in den von ihr abhängigen Pfarreien die
Kompetenzen (Mindesteinkommen). 1525 wurden die beiden Pfarreien
Schwarzach und Vimbuch mit weltlichen Geistlichen besetzt. Auseinandersetzungen
mit dem Schwarzacher Leutpriester machten 1528 dabei
der Abtei schwer zu schaffen.

Wie es im Jahr 1532 um das Dekanat Ottersweier bestellt war, lässt sich
dem Bericht des Sasbacher Pfarrers Erhard Spet an Bischof Wilhelm entnehmen
. Er zählt unter die lutherischen Pfarrer: die verheirateten Pfarrer zu
Kappelwindeck, Steinbach, in Neuweier (Kaplanei), Sinzheim, Sandweier,
Iffezheim. In Vimbuch wurde der Mönch Ambros Phoeber vom Abt bestellt
. Er hat ein Eheweib und etliche Kinder.


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