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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 318
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Lina-Mareike Dedert

und „1 Sack Gerste", die Eva bei der Freiburger Firma Kuenzer & Comp,
bestellte. In diesem Zusammenhang stehen auch „1 Kiste fabricirter Tabak
", die Christian Griesbach aus Karlsruhe an Heinrich versandte, oder
„1 Fäßchen Oel", das Heinrich von Th. Gaetschenberger aus Heidelberg
erhielt.

Als Versender der Ware für das Ladengeschäft treten am häufigsten die
badischen Hüttenverwaltungen von Kollnau und Hausen, die Drahtfabrik
Theophil von Brunn aus Wieslet im Wiesental, das Freiburger Eisenwerk
Philipp Anton Fauler, die Frankfurter Eisen- und Stahlfabrik Philipp Passavant
& Sohn, die Elberfelder Eisen-, Stahl- und Messingfabrik Adolph
Zeppenfeldt, die Metallgroßhändler J. Ettlinger & Wormser aus Karlsruhe
und Wolf Netter aus Bühl, die Gebrüder Lenel aus Mannheim oder das
Gaggenauer Hammerwerk von Louis Goerger auf.

Geliefert wurden Ausgangsmaterialien wie Stab-, Band-, Flach-, Rund-,
Fein-, Guss-, Zain-, Kessel- oder Hufeisen sowie Schwarz-, Weiß- oder
Schaarbleche, Bleirohre, Stahl, Zink und Zinn. An Fertigwaren gelangten
Draht, Nägel, Sensen, Pflüge, Riester, Achsen, Büchsen oder Radreifen
nach Kippenheim. Als Dinge des täglichen Bedarfs listen die Frachtbriefe
Öfen, Herde, Wetzsteine, Pfannen, Deckel oder Messer auf. In der Warenstruktur
zeigt sich der zeitgenössische Trend, zunehmend in Ladengeschäften
vorgefertigte, für den anonymen Markt produzierte Waren anzubieten.
Die neuen, standardisierten Produktionsmethoden wirkten sich günstig auf
die Preise aus.19

Im weiteren „Höfer-Fund" findet sich weiterführende Korrespondenz zu
zahlreichen in den Lieferscheinen genannten und anderen Zulief erfirmen.
Besonders umfangreich sind die Unterlagen zu den Unternehmen J. Ettlinger
& Wormser20, Eisenwerk Fauler21 sowie zu den badischen Hüttenverwaltungen
von Hausen bzw. Kollnau22 und der Fürstenbergischen Hüttenverwaltung
Hausach.23 Aus diesem Grunde werden diese Geschäftsbeziehungen
im Anschluss genauer erläutert.

Am umfangreichsten sind die überlieferten Schriftstücke zum Eisengroßhandel
J. Ettlinger & Wormser, sie betreffen die Jahre 1855 bis 1861.
In großem Maße handelt es sich um Rechnungen oder Zahlungsaufforderungen
. J. Ettlinger & Wormser aus der Karlsruher Herrenstraße 13 war ein
langjähriges jüdisches Familienunternehmen. In den Unterlagen zu dieser
Geschäftsbeziehung findet sich u. a. ein Schreiben, das Heinrich davon in
Kenntnis setzten möchte, dass neue Teilhaber aufgenommen wurden und
diese aus der Familie Ettlinger stammen. Auch einer der Reisenden der
Metallgroßhandlung hieß Ettlinger.24

Der Kontakt zu Ettlinger & Wormser bestand zum einen über reisende
Vertreter, die regelmäßig den Laden aufsuchten und über das Angebot informierten
. Sie nahmen sowohl neue Aufträge als auch Zahlungen entgegen
, wie erhaltene Quittungen belegen. Die Eisenwarenhandlung nutzte


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