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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 486
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Marlon Poggio

strafen gefragt - diesen Gefängnisaufenthalt, wohl um dessen „nationalsozialistischen
" Anlass und die GJW nicht erwähnen zu müssen.31

Der „ technizistische Dolchstoß "

Die Schlacht bedient sich nicht nur in steigendem Maße der Maschine
, sondern sie wird auch als Ganzes vom Geist durchsetzt, der die
Maschinen schafft.32

Bei der Suche nach Ursachen für die Niederlage im Ersten Weltkrieg fo-
kussiert manch nationalistischer Kreis die Technik: „Versailles" sei der
Unbereitschaft und -mündigkeit deutscher Militärs geschuldet, mit technischen
Mitteln Krieg zu führen. Deshalb müsse sich die an dem Weltkriegstrauma
leidende Jugend mit verbesserter militärischer Technik beschäftigen
- mit dem Ziel, „Deutschlands Erniedrigung" wett zu machen.33

Felix Wankel widmet sich im Rahmen seines Engagements für die Heidelberger
Jugendbewegung insbesondere dem Bau von Blinkgeräten zur
Verständigung durch Signalgebung über große Distanzen hinweg. Die
Wichtigkeit, die der Fortschritt beim Bau solcher Signalmittel sowie die
Übung im Umgang mit ihnen habe, lehrt ihn der Erste Weltkrieg:

Die große Wichtigkeit der Signalgeräte wurde offenbar, als die Verbindung
mit Fernsprecher auf die Dauer sich als ungenügend erwies
, da das immer mehr gesteigerte Artilleriefeuer die Leitungen
zwischen den Befehlsstellen immer wieder zerriss.

Die schnelle und sichere Übermittlung der Ergebnisse der zur Erkundung
eingesetzten Flieger [sc: durch den M-Blink 16] gibt die
Grundlage fürs Gefecht34

Der Kaiserlichen Armee hat in dem „M-Blink 16" ein Signalmittel zur
Verständigung zwischen Flugzeugen und Bodentruppen zur Verfügung gestanden
, jedoch keines zur Kommunikation zwischen Bodentruppen: Sind
die Telefonleitungen einmal zerschossen worden, mussten die Angriffswellen
ohne Verbindung zu den eigenen Stäben geführt werden.

Wankel experimentiert mit dem „M-Blink 16" und liefert eine Verbesserung
dieses Geräts mit der Konstruktion von „Lili" und mit anderen
Projekten zur „AuLiTe" (Automatische Lichttelegrafie).35 Diese Verbesserung
von Kriegsmaterial sucht Wankel mit den visionären Plänen einer
den Kriegsfall vorbereitenden Infrastruktur zu verbinden: Die Jugendbewegung
will ganz Deutschland mit einem Netz von Blinkstationen
gleichsam überziehen.36

Überdies entwickelte Wankel 1925 eigens für seine Jugendorganisation
ein lichtblitzeschießendes Maschinengewehr, das „LichtMG" oder „LiGe",


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