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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 45
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Kurt Spitzmüller

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1949 waren die ASV-Athleten im südbadischen Raum bereits eine regionale
Größe. Aber auch bei den Süddeutschen und den Deutschen Meisterschaften
konnten sie gute Leistungen vollbringen. Außerdem wurde der
Nordracher Manfred Jäckle bei den deutschen Juniorenmeisterschaften im
Weitsprung deutscher Juniorenmeister. Auch bei den badischen Waldlaufmeisterschaften
präsentierte sich die Nordracher Mannschaft in ausgezeichneter
Form.

Bei den 1. Gesamtbadischen Meisterschaften nach dem Krieg 1950 in
Heidelberg bestimmten die ASV-Athleten eindeutig die Szenerie: Mit acht
Meistertiteln und mehreren vorderen Plätzen war Nordrach der erfolgreichste
Verein dieser Meisterschaften. Alle drei Staffeltitel holte der ASV
Nordrach, darunter den über 4 x 100 Meter mit Straßburger, Spitzmüller,
Bieser und Wolters. Kurt Spitzmüller lief auch die 100 und die 200 Meter
und wurde in 11,1 bzw. 22,3 Sekunden jeweils badischer Meister. Mit seiner
4 x 100-Meter-Staffel nahm Spitzmüller an den Deutschen Meisterschaften
in Stuttgart teil, wo man mit 42,8 Sekunden den 3. Platz belegte.

Die Kreiswaldlaufmeisterschaften in Biberach im März 1950 sahen den
ASV mit 24 Titeln als erfolgreichsten Verein. Insbesondere die gute Jugendarbeit
des Vereins machte sich bezahlt, als der ASV Nordrach bei den
badischen Meisterschaften 1950 in Heidelberg als erfolgreichster Verein
Meistertitel und Plätze einheimste und bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
in Landau (Pfalz) 1950 im Mannschaftsfünfkampf Platz 4 belegte
. Im folgenden Jahr 1951 wurde Spitzmüller außerdem mit der 4 x 100-
Meter-Staffel des ASV Nordrach in Nürnberg süddeutscher Vizemeister.
Außerdem wurde er mit seiner Staffel 5. bei den Deutschen.

Den Höhepunkt seiner Sportkarriere erreichte Spitzmüller aber am 1.
August 1951 beim Internationalen Sportfest in Basel. Im 100-Meter-Lauf
der B-Serie belegte Kurt Spitzmüller zunächst in 10,9 Sekunden überraschend
den zweiten Platz und kam über 200 Meter in 22,0 Sekunden sogar
zu einem Sieg. Diese hervorragende Zeit bedeutete zugleich den 3. Platz
in der deutschen Jahresbestenliste. Beim abschließenden Staffellauf gab es
dann eine Riesenüberraschung: Die 4 x 100-Meter-Staffel des ASV Nordrach
kam in der Besetzung Straßburger-Spitzmüller-Bieser-Wolters in
42,1 Sekunden hinter den USA, aber noch vor der deutschen Nationalstaffel
als zweite ins Ziel.

Mit diesem Ergebnis sollte Nordrach international bekannt werden.
Kurt Spitzmüller berichtet, wie es dazu kam: Ein US-Athlet fragte am Ende
des Wettkampfes, wo denn Nordrach liege. Er bekam die Antwort: Im
Schwarzwald. Daraufhin fragte er weiter, ob es eine Republik wie San
Marino oder ein Fürstentum wie Monaco sei. Daraufhin bedeutete ihm ein
Sportjournalist der Sportzeitung „Corriere dello Sport": In Amerika müsse
man Nordrach nicht kennen; es sei weder Republik noch Fürstentum, aber
bestimmt mit 1600 Einwohnern das „schnellste Dorf der Welt". So stand


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