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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 85
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Turnlehrer Baumann

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schüler Karl Schaible aus Freiburg eine Porträtkarte zukommen lässt, in
dem Zusatz: „Durch des Himmel Huld ist uns auch in diesem Schuljahr
kein Zögling durch den Tod entrissen worden; selbst eigentliche Krankheiten
waren unter unserer Jugend eine seltene Erscheinung." Ferner, was für
Baumann wichtig werden sollte: „Die Turnübungen haben ihre heilsame
Einwirkung auf die Gesundheit entschieden bewährt" .5

Im folgenden Schuljahr 1841/2 ist Baumann voll in den schulischen
Alltag eingestiegen, und es lohnt sich, sein breit gefächertes Deputat und
die Klassengrößen einmal genauer anzusehen. Er unterrichtet insgesamt 22
Stunden, u. z. 18 davon am Gymnasium, 4 an der Höheren Bürgerschule.
Hier sind es 2 Stunden Geschichte in der 3. und 4. Klasse (untere Ordnung
) mit 6, bzw. 4 Schülern und ebenfalls 2 Stunden Geschichte in der 4.
Klasse (Obere Ordnung) mit 6 Schülern. Das Gymnasium fordert ihn in
der 1. Klasse mit Arithmetik und ihren „ganzen Zahlen und Brüchen" in 3
Stunden mit 25 Schülern und 2 Stunden Geographie, die 4. Klasse obere
Ordnung, und damit Abschlussklasse des Offenburger Pro-Gymnasiums,
mit ihren nur 9 Schülern in deutscher und 4 Stunden griechischer Sprache.
Eine Personalie eröffnet Baumann jetzt völlig neue Möglichkeiten in der
direktorialen Mitteilung vom September 1842: „Der Schreib- und Zeichnungslehrer
Klehe, der zugleich Turnunterricht erteilte, ist nach fast zwölfjähriger
berufseifriger Dienstleistung von seiner Stelle freiwillig abgetreten
... Seine Lehrstunden werden zurzeit provisorisch, mit höherer Genehmigung
, durch ... den Praktikant Baumann ... bestens versorgt." Dadurch erweiterte
sich dessen Deputat auch für die Folgejahre um den Turnunterricht
. Unter „Gymnastische Uebungen" lesen wir: „Darin erteilte im Sommersemester
viermal wöchentlich, von 6 bis 7 Uhr Abends, Unterricht
Prakt. Baumann".

Das folgende Schuljahr 1842/43 wird für Baumann überaus erfolgreich.
Direktor Weißgerber teilt am 16.9.1843 auf S. 24 der Schulchronik mit:
„Der Praktikant Baumann ist von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge
zum Gymnasiallehrer, mit einer Besoldung von 600 Gulden, definitiv ernannt
der Gymnasiallehrer Baumann ... für außerordentliche Dienstleistungen
im Turnen betreffend, mit Remunerationen von 50-150 fl. jährlich
, und zwar für die letztverflossenen 2 Jahre, hohen und höchsten Ortes
geneigtest bedacht worden." Die Klassen und Unterrichtsfächer werden im
gleichen Umfang weitergeführt. An der Schule ist inzwischen Französisch
eingeführt worden, was genauso von Direktor Weißgerber unterrichtet
wird wie Englisch, dessen Vorbereitung ihm ein zusätzliches „Sonntagsdeputat
" verschaffe, wie er klagt. Neu für Baumann ist die Weltgeschichte an
der Bürgerschule und die Übernahme des gesamten Turnunterrichts an der
Schule, was ihm die „Großherzoglich Wohllöbliche Direktion" auf seine
schriftliche Bitte vom 22. März 1843 hin noch am gleichen Tage genehmigt
hatte. Obwohl Baumann sein Deputat in der Folgezeit noch um La-


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