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Landesturnfeste in Mittelbaden
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Am Sonntagmorgen wurden das Vereinsturnen wegen Regens in die Säle
und Turnhallen verlegt. Die Riegen traten streng militärisch mit Gleichschritt
, Stillgestanden und Meldung an die Turngeräte. Um elf Uhr folgte
ein Werbeschwimmen in der ehemaligen Militärschwimmanstalt. Außerdem
bestand Gelegenheit zur Teilnahme an der Turnveteranen-Versammlung
in der Festhalle.
Am Sonntagnachmittag bewegte sich ein Festzug durch die festlich geschmückte
Innenstadt Offenburgs bis zum Festplatz. Mehr als 8.000 singende
Turner (darunter 250 Fahnenträger) aus 300 Vereine, sowie Trachtengruppen
, Kapellen, Reiter sowie verschiedene Motivwagen gaben dem
Festzug ein farbiges Bild. Viele Attribute der jeweiligen Heimatorte, wie
das Heidelberger Fass, der Krotzinger Schwartenmagen, ein Schonacher
Uhrenhändler oder der „Lahrer hinkende Bote" wurden mitgeführt. Von
der Haupttribüne verfolgten etwa 1.000 Zuschauer, darunter auch Staatspräsident
Trunk, den Festzug und waren sehr beeindruckt, wie ein Zeitgenosse
berichtete: „Einen solchen Festzug hat Offenburg noch nie gesehen
".27
Danach fand auf den Kronenwiesen vor etwa 25.000 Menschen die
Schlusskundgebung statt. Dabei stellten zunächst einzelne Vereine als
„Sondervorführungen" neue Übungen vor. Anschließend folgten die gymnastischen
Massenfreiübungen der 6.000 teilnehmenden Jugend- und Erwachsenenturner
sowie die Keulenübungen der Älteren. Die Freiübungen
waren im Festbuch genau beschrieben und waren möglichst harmonisch
und diszipliniert unter Musikbegleitung durchzuführen. Die Turner wollten
damit zeigen, dass sie auf Kommando wie eine militärische Einheit ihre
Übungen gleichmäßig und ruhig durchführen konnten. Die Zuschauer sollen
auch von diesen Vorführungen sehr beeindruckt gewesen sein.28
Nach den allgemeinen Freiübungen folgten die Siegerehrungen 29 In
fast allen Wettkämpfen kamen mittelbadische Turner unter die ersten zehn
Sieger. Aus dem Gerätezwölfkampf ging Franz Huck (TV Rastatt) als 3.
und Fritz Braun (TV Jahn Offenburg) als 8. Sieger hervor. 1. Sieger des
Siebenkampfes für Ältere (Jahrgang 1888-82) war August Weber (TV
Kehl). Karl Geißer (TG Offenburg) wurde 5. und Hermann Fünner (TV
Lahr) 7. Sieger. Beim gymnastischen Dreikampf wurde Anton Küpferle 5.
und Hermann Schneider (beide TV Oberkirch) 7. Sieger. Im Leichtathletik
-Fünfkampf (Volksturnen) erreichte Adam Wegmann (TV Lahr) mit
dem 4. Platz, sowie Rene Bauer (TV Kork) als 6. Sieger und Fritz Fleiß
(TV Jahn Offenburg) als 7. ein gutes Ergebnis. Beim Fünfkampf wurde Richard
Käfer (TV Kehl) zum 7. Sieger gekürt. Beim leichtathletischen Dreikampf
erreichte Josef Rothenberger den 4. und Eugen König (beide TG
Offenburg) den 9. Platz. Robert Merker (TV Baden-Baden) kam beim Säbelfechten
auf den 2. und beim Florettfechten auf den 3. Platz. Bei den
Turnspielen wurde der TV Lahr Landesmeister im Faustball.
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