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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 270
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Martin Walter

unterer Steinhütte wurde er aus der Kurve getragen und schleuderte über
den Abgrund und traf mit voller Wucht auf einem Baum2. Walter Müller
starb noch an der Rennstrecke. Der aus dem badischen Achern stammende
Rüdiger Franke erlitt bei seinem Sturz am Samstag so schwere Verletzungen
, dass er beim Transport in die Heimat verstarb.

Die technische Abnahme der Fahrzeuge fand am Samstag Nachmittag
in Baiersbronn statt, hier war in der Ortsmitte ein Fahrerlager eingerichtet
worden. Mancher Teilnehmer schraubte bis kurz vor dem Start an seiner
Maschine. Eintrittskarten für das Rennen konnten schon einige Wochen im
Vorverkauf zum Preis von 4 - Mark erworben werden, so warben das
Autohaus von Siegfried Fuss in Baden-Baden im Badischen Tagblatt, aber
auch die Gebrüder Hammer, die in Reutlingen ein Autohaus unterhielten,
für das Bergrennen und den Vorverkauf.

Das Rennen

Die damals herrschende Atmosphäre muss eindrucksvoll gewesen sein.
Schon lange vor Beginn strömten Tausende von Menschen in den Ort
und wanderten von dort aus weiter an die Rennstrecke. Vor allem in den
schwierigen Kurven waren „interessante Spurts" zu erwarten und eben
dort fanden sich, wie historische Bilder belegen, mehrere Hundertschaften
von rennsportbegeisterten Menschen ein. Der Start, der aufgrund der
Wetterlage um etwa 1 Stunde verschoben werden musste, fand in Höhe
des Gasthauses Adler in Baiersbronn-Obertal statt. Dort war neben dem
Starter- und Zeitnehmerhäuschen eine hölzerne Zuschauertribüne aufgebaut
worden, die später beim Karlsruher Dreiecksrennen im September
1946 und in Hockenheim 1947 weitere Verwendung fand. Die ersten
Starts wurden durch den herrschenden dichten Nebel erschwert, allerdings
ließ der Regen mehr und mehr nach. Der jüngste Rennteilnehmer,
der 18-jährige Rolf Hammer legte schon früh mit seiner Puch in der 125-
ccm-Klasse der Ausweisfahrer eine glänzende Zeit von unter 7 Minuten
vor, die zu einem ungefährdeten Klassensieg reichte. In der 350er-Klasse
für Ausweisfahrer startete der Bühlertaler Ewald Kohler sein erstes Rennen
. Das war ihm allerdings nicht anzumerken, denn mit 5.33 Minuten
sorgte er doch für einen Paukenschlag gegen stärker eingeschätzte Konkurrenz
. Allerdings schied der Klassenfavorit Kurt Kopf aus Baiersbronn
nach einem Sturz aus. Er hatte aber Glück im Unglück und fuhr nur kurz
darauf mit seiner glänzend präparierten Triumph in der Halbliterklasse
der Ausweisfahrer einem ungefährdeten Sieg entgegen (5.03 Minuten).
Der Zweitplatzierte, Hans Müller aus Wangen, benötigte über 23 Sekunden
mehr. Besonders gespannt erwarteten die 30.000 Zuschauer den Start
der Seitenwagenrennen, bei denen der Einsatz der Kopiloten für Geschwindigkeit
und Platzierung mit entscheidend war. Eine glänzende


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