http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2009/0373
Die Krankenpflegeschule der Kongregation der Franziskanerinnen in Gengenbach
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Als Selbstverständlichkeit wurden die Kenntnisse angesehen, dass beispielsweise
Senfwickel bei Lungenentzündungen anzuwenden sind; dass
Diphtheriekranke gesondert gelegt werden müssen; dass bei Lungen-
Tuberkulose Tannensud gekocht und gegeben wird; dass Muttermilch sich
für Blasenspiegelungen besonders eignet; dass Weißkohlblätter gegen offene
Beine aufgelegt werden; dass Betten mit Farnblättern gegen Rheuma
auszulegen sind. Eichenrinden wurden zerkleinert und fanden ihre Verwendung
für heilkundliche Bäder. Je nach Beschwerden erfolgte die Suderstellung
aus Senf- und Baldrian wurzeln, aus Hagebutten, Wacholder und vielem
anderen mehr.
Diese Anwendung der Naturheilkundeverfahren konnte durch landwirtschaftliche
Tätigkeiten wesentlich gefördert werden. Die heilkundlichen
Tätigkeiten der Schwestern wurden von den Ärzten grundsätzlich akzeptiert
.
Mit dem Fortschreiten der medizinischen Entwicklung ergaben sich zunehmend
weitere Forderungen an die Kenntnisse und Fertigkeiten der
Krankenschwester. Staatliche Pflegeordnungen wurden erlassen. Die Ausbildung
zur „Schwester" bedurfte einer besonderen Organisation.
Die Einrichtung der Krankenpflegeschule in der Trägerschaft des Mutterhauses
der barmherzigen Schwestern bedurfte ausgiebiger Verhandlungen
. In dringenden Ersuchen richtete sich der damalige Erzbischöfliche
Kommissär der Barmherzigen Schwestern vom III. Orden des hl. Franziskus
, Superior Weckesser, an den geehrten Bürgermeister der Reichsstadt
Gengenbach; Sitzungen des verehrlichen Spitalrates in dieser Angelegenheit
anzuberaumen.3
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