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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 514
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Kilian Derdau

nen, dass eine solche Arbeit auf einem nicht allzu hohen Niveau anzusiedeln
sei - doch der zweimalige Gewinn des ersten Platzes beim Jugend-
Kreativ-Preis der Sparkassenstiftung für Jugend, Kultur und Soziales Gengenbach
zeigt das Gegenteil auf. Freilich kam auch der Spaß nie zu kurz,
so standen Ausflüge mit kulturellen Highlights nach Freiburg, Basel sowie
Strasbourg auf dem Programm.

2005 begann das größte Projekt der gesamten Zeit und mit Sicherheit
auch jenes mit dem höchsten forscherischen Niveau. Im Mittelpunkt des
„Hinterohlsbach-Projektes" stand die schmucke Maria-Hilf-Kapelle im
Hinterohlsbachtal, die unter dem Motto „Wir bewegen etwas!" genau unter
die Lupe genommen wurde. Das Projekt war insgesamt in zwei Bereiche
aufgeteilt. Zum einen gab es einen theoretischen Teil. Bei diesem wurde
das vorher fast nicht dokumentierte Geschehen rund um die Kapelle in früher
und heute näher erforscht. Hierbei wurden viele Interviews geführt,
aber auch viele Telefonate und Archivarbeit stand an. Zum anderen gab es
aber auch einen praktischen Teil. Hierbei hatten wir im Jahr 2005 an sechs
Samstagen Helmut Stehle, der den bei der Kapelle so wunderschön gelegenen
Kräutergarten seit 1995 betreut, geholfen.

Die Praxis sollte hierbei die Theorie ergänzen, also fast gemäß dem
Spruch „ora et labora". Die ganze Aktion kostete freilich auch eine Menge
Geld, wobei uns unsere Partner aus öffentlichem Leben und Wirtschaft zur
Seite standen. Hier ist besonders der „Jugendfonds Ortenau" als Hauptprojektpartner
zu erwähnen. Nach drei Jahren entstanden drei prall gefüllte
Ordner, die die Ergebnisse beinhalten. Einige Auszüge (!) dieser Forschungen
sind nun auch Inhalt dieses Berichtes in der „Ortenau", in der ich
freundlicherweise als Gastautor schreiben darf. Die Forschungen wurden
zudem im Rahmen der Ausstellung „Wir bewegen etwas - Kapellengeschichten
blühen auf im Frühjahr 2008 im katholischen Gemeindehaus
präsentiert. Die stellte zugleich eine Verabschiedung in eine langfristige
Ruhepause dar, die durch zunehmende Belastung in Schule und Ausbildung
nicht mehr zu verhindern war.

Einführung

Die Bezeichnung Kapelle, mit der kleine, kirchliche Räume gemeint sind,
stammt von dem lateinischen „capa" - Mantel - ab und ist als Verkleinerung
dieses Begriffs zur „capella" geworden. „Capella" - kleiner Mantel
also - erlaubt aber auch die spezifische Deutung „Mönchskleid des heiligen
Martin", Nationalheiligtum der Franken. Es wurde von den fränkischen
Königen überallhin mitgeführt und hatte als Aufbewahrungsort eigene
Räume in den königlichen Pfalzen. Seit der Zeit um 800 verbreitete sich
der Begriff „capella" immer mehr, und gemeint waren damit die immer öfters
gebauten Bethäuser.1 Die kleinen Kirchlein gehen meistens auf Stif-


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