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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
89. Jahresband.2009
Seite: 518
(PDF, 101 MB)
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Kilian Derdau

Wunsch wurde anscheinend nicht entsprochen, wie die gegenwärtige Situation
zeigt.

So weit zum Schriftlichen. Doch auch die mündlichen, nicht nachweisbaren
„Gschichtli" haben so ihren Reiz. Um den Kapellenbau kursieren
viele, doch alle haben einen gewissen gemeinsamen Nenner. Eine, die man
immer wieder hört, ist folgende: Der Nachbesitzer des Hofes der Brauns
wollte den Erdkeller tiefer legen und hat dabei ein Skelett gefunden. Schon
vorher hat man sich gewundert, woher der Braunen-Bauer denn auf einmal
so viel Geld gehabt hatte, dass er seine Schulden bezahlen konnte. Daher
vermutete man, dass Braun einen Tagelöhner auf der Strecke Kinzig-
Renchtal umgebracht und in seinem Keller begraben hat. Die Kapelle sollte
dann als Sühnekapelle errichtet werden.14

Die Planungen beginnen

Ab dem 9. Juli 1850 findet man die ersten Schriften zum Bau der Kapelle.
An diesem Tag stellte nämlich das Dekanat Offenburg den Antrag beim
erzbischöflichen Ordinariat zu Freiburg, das die Bitte des Stadtpfarramts
Gengenbach, dem Ohlsbach zur damaligen Zeit noch zugehörig war, zur
Erbauung einer Privatkapelle in Hinterohlsbach enthielt. Am 19. Juli 1850
beschloss das erzbischöfliche Ordinariat, nichts gegen den Bau einer Kapelle
einzuwenden und sendet dem Großherzoglichen Katholischen Oberkirchenrat
in Karlsruhe (die finanzielle Verwaltung der Erzdiözese, das bedingt
durch die Säkularisierung ein staatlich/kirchliches Konstrukt war) eine
Bittschrift zum Bau der Kapelle. Das Ordinariat schreibt: „Wir unsererseits
nehmen nicht nur keinen Anstand die Bitte zu bewilligen, sondern gehen
im frommen Plan mit Freuden ein, dessen Ausführung auf Kosten eines
Mannes geschieht, der seinem Geburtstort eine geistige Wohltat erweißen
will."15 Auch der Großherzoglich katholische Oberstiftungsrat in
Karlsruhe stimmte zu.16

Einsegnung und erster Gottesdienst - anderer Kapellenname

Mit einem Brief des erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg vom 27. September
1850 wurde dem Gengenbacher Stadtpfarrer Franz Xaver Lender,
ein Onkel des späteren berühmten, gleichnamigen Reichstagsabgeordneten17
, „die Vollmacht, die neuerbaute Kapelle, Altar und Glocke in Hinterohlsbach
nach Vorschrift einzusegnen" erteilt.18 Am 20. Oktober wurde die
Kapelle von Stadtpfarrer Lender eingesegnet.19 Aus dem späteren Stiftungsvertrag
geht hervor, dass die Kapelle gar nicht auf den Namen „Maria
Hilf, sondern „zu Ehren des Hl. Apostel Paulus und der Büßerin Magdalena
zum gottesdienstlichen Gebrauch" eingeweiht wurde.20 Diese Be-


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